Dozentinnen und Dozenten des Münsteraner Instituts für Politikwissenschaft führen einen von ihnen ausgesuchten Film in einem etwa halbstündigen Vortrag ein und diskutieren dabei, inwiefern der Beitrag auch aus politikwissenschaftlicher Perspektive interpretiert werden kann. Dabei werden gerade nicht dezidiert „politische“ Filme gezeigt, sondern vielmehr Beiträge kommentiert, in denen das Politische erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Die Reihe richtet sich ausdrücklich auch an Interessierte außerhalb der Universität.
Lateinamerika wird oft als die Region der Welt mit der größten Ungleichheit beschrieben. Auf der einen Seite bietet sie enorme geographische, ökologische und kulturelle Vielfalt und Geschichte sowie hohe Lebensstandards, für die, die es sich leisten können. Auf der anderen Seite stehen zunehmende sozial-ökologische Konflikte, oft verursacht durch Entwicklungsmodelle, die auf Extraktivismus und dem Export von natürlichen Ressourcen basieren, und die andauernde politische und wirtschaftliche Ausgrenzung von großen Teilen der Bevölkerung.
Karen Siegel nimmt die Reise von Ernesto „Che“ Guevara im Film „The Motorcycle Diaries“ durch Südamerika Anfang der 1950er Jahre als Ausgangspunkt für eine Analyse der unterschiedlichen Dimensionen von Ungleichheit. Sie bezieht sich dabei nicht nur auf politische Entwicklungen in der Region selbst, sondern geht ebenfalls auf globale Zusammenhänge ein, die Südamerika auch mit Deutschland verbinden, nicht zuletzt im Kontext der aktuellen Bestrebungen für eine Energiewende in Europa.
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