"Donbass" in einzelnen Vorstellungen zum Bundesstart

Bild
Datum

Der Donbass in der Ostukraine. Seit 2014 herrscht hier ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. In 13 kaleidoskopartigen, absurden Vignetten zeigt Regisseur Sergei Loznitsa ein Land, das zwischen informellen Machtstrukturen, Korruption und Fake News zerrieben wird.

Eine Gruppe Schauspieler inszeniert einen TV-Beitrag über einen fingierten feindlichen Anschlag; aus Rache für einen vermeintlichen Rufmord kippt eine Politikerin Fäkalien über den Kopf eines Chefredakteurs; ein Mann führt durch einen weitverzweigten Keller, in dem dutzende Menschen Zuflucht vor Feuerbeschuss suchen. Beschlagnahmungen, Kontrollschikanen und Prügelstrafen sind an der Tagesordnung. Der kalte Horror von Angst, Gewalt und Hysterie erfasst mehr und mehr Bereiche des Lebens und nimmt immer groteskere Züge an …

 

Ukraine/Deutschland/Frankreich/Niederlande/Rumänien 2018 · R & Db: Sergei Loznitsa • Mit Tamara Yatsenko, Ludmila Smorodina, Olesya Zhurakovskaya, Boris Kamorzin u.a. · ab 12 J. · ukrai./russ.OmU · 121'

Der Regisseur
Der ukrainische Filmemacher Sergei Loznitsa kam 1964 zur Welt, wuchs in Kiew auf und schloss 1987 das dortige Polytechnische Institut im Fach Angewandte Mathematik ab. Zwischen 1987 und 1991 arbeitete er als Wissenschaftler im Bereich Künstliche Intelligenz und als Übersetzer aus dem Japanischen. 1997 schloss er sein Regiestudium am Gerassimow-Institut für Kinematographie in Moskau ab. Seit 1996 hat er insgesamt 16 Dokumentarfilme realisiert, die zahlreiche Preise auf internationalen Festivals gewannen. Sein Spielfilmdebüt MEIN GLÜCK (2010) war auf dem Festival von Cannes zu sehen, wo IM NEBEL (2012) den FIPRESCI-Preis gewann. Er gründete 2013 die Produktions- und Verleihfirma Atoms & Void und drehte im Folgejahr MAIDAN, eine dokumentarische Chronik der Revolution in der Ukraine. Auf den FILMFEST MÜNCHEN war er zuletzt 2017 mit DIE SANFTE vertreten.(Quelle: Filmfest München).

Kategorie