AfD, Burschis und Identitäre beim „1000 Kreuze Marsch“ 2018 – Proteste und Blockaden verkürzen die Route der Fundis

Beim diesjährigen „1000 KreuzeMarsch“ christlicher Fundamentalist:innen am Samstag in Münster beteiligte sich auch eine Gruppe von jungen Rechtsradikalen, unter ihnen befand sich das Vorstandsmitglied der AfD Münster, Alexander Leschik. Leschik wurde nicht nur von Mitgliedern der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ (JA) begleitet, in deren Bundesvorstand er sitzt. In der Gruppe befanden sich auch Mitglieder der rechtsradikalen „Münsterer Burschenschaft Franconia“ sowie Personen aus dem Kreis der neofaschistischen „Identitären Bewegung“ aus Nordrhein-Westfalen.

AfD, Burschenschaft und “Identitäre Bewegung” verbindet mit den Organisatoren des 1000-Kreuze-Marsches ein aggressiver Antifeminismus und reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben. Sie würden die gesellschaftlichen Errungenschaften feministischer Kämpfe der letzten Jahrzehnte allesamt gerne wieder zurückdrehen.Wieder einmal hat sich zudem gezeigt, dass die AfD Münster, hier in Person ihres Vorstandsmitglieds Leschik, keinerlei Berührungsängste zu Gruppen wie den “Identitären” kennt.

Die „1000 Kreuze Märsche“ werden von einem bundesweit agierenden Netzwerk christlicher Fundamentalist:innen um die Organisation „Euro Pro Life“ organisiert. Mit den Märschen soll ein absolutes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen gefordert werden. Seit Jahren protestieren deshalb feministische und antifaschistische Gruppen gegen diesen Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht von Frauen über den eigenen Körper und die eigene Sexualität. Auch in diesem Jahr wurde der rechte Aufmarsch wurde von starkem Gegenprotest begleitet: An einer Demo des „Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung Münster“ beteiligten sich bis zu 700 Menschen, viele von Ihnen bezogen danach auf dem Prinzipalmarkt an der Route der rechten Demo Stellung und zeigten den christlichen Fundamentalist:innen deutlich, dass sie in Münster nicht willkommen sind.

Auf an der Route des „1000-Kreuze-Marsches“ gab es immer wieder kreativen und deutlichen Protest. Am Ende musste die Route des rechten Aufmarsches aufgrund von gleich drei Blockaden verkürzt werden. Das symbolische Werfen von Blumen in die Aa – bislang ein festeres Ritual der Fundamentalist:innen – musste deshalb dieses Jahr ausfallen.

Nach dem Abschluss des selbsternannten „Gebetszuges“ unter gellendem Protest zog eine linkradikale feministische Demo, zu der die Gruppe „Eklat Münster“ aufgerufen hatte, mit mehr als 350 Teilnehmer:innen lautstark durch die Innenstadt und setzte einen starken feministischen Schlusspunkt an einem langen und sehr kalten Tag.

Wir freuen uns, dass die Proteste dieses Jahr von einem so breiten Spektrum getragen wurden und in Ihrer Entschlossenheit und Kreativität auch im 16. Jahr nicht nachlassen In Zeiten, in denen Ärzt:innen aufgrund des NS-Paragraphen § 219a verurteilt werden und ein Gesundheitsminister Frauen das Recht am den eigenen Körper abspricht, ist und bleibt der Kampf für einen unabhängigen und solidarischen Feminismus unerlässlich!

Autor*in
Antifa Linke Münster

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