Von Vätern und Söhnen: 2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß

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𝗗𝗶𝗲 𝗱𝘂𝗻𝗸𝗹𝗲 𝗦𝗲𝗶𝘁𝗲 𝗱𝗲𝘀 𝗩𝗮𝘁𝗲𝗿𝘀 — Die Familie eines Nazitäters, 60 Jahre nach Kriegsende. Längst ist die Wahrheit über die Rolle des Vaters während des Krieges aktenkundig, aber die Witwe, seine Kinder und Kindeskinder streiten darüber wie über ein Geheimnis, das nicht gelüftet werden darf. Hanns Elard Ludin, der Vater des Filmemachers, wird bereits in der Weimarer Republik als junger Offizier berühmt, weil er in der Reichswehr für Hitler konspiriert. Als dieser an die Macht gelangt, steigt er schnell zu einem der SA-Obergruppenführer auf. Mit 28 Jahren befehligt er ein Heer von 300.000 SA-Männern. Er genießt alle Privilegien des „Dritten Reiches“. 1941 schickt ihn Hitler als Gesandten in den Vasallenstaat Slowakei. Als „Bevollmächtigter Minister des Großdeutschen Reiches“ soll er dort die Interessen Berlins durchsetzen: neben der ökonomischen Ausbeutung und militärischen Kooperation vor allem die „Endlösung“. Nach dem Krieg wird Hanns Ludin von den Amerikanern an die tschechoslowakischen Behörden ausgeliefert, zum Tode durch den Strang verurteilt und hingerichtet. Hanns Ludin wird unter anderem eine maßgebliche Beteiligung an der Vernichtung der slowakischen Juden angelastet. Sein jüngster Sohn, der Filmemacher Malte Ludin, nimmt diese Tatsachen zum Ausgangspunkt einer dokumentarischen Auseinandersetzung mit drei Generationen seiner zahlreichen, in der ganzen Welt verstreuten Familie. Ein hochemotionaler Zustandsbericht aus dem Inneren einer deutschen Familie. Privat und dennoch beispielhaft. Quelle: 55. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)

Deutschland 2004 · R: Malte Ludin · Db: Malte Ludin (Konzept) · K: Franz Lustig · ab 12 J. · 85′

 

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