𝗥𝗮𝘀𝘀𝗶𝘀𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝘂𝗻𝗱 𝘀𝗲𝘅𝗶𝘀𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗦𝘁𝗲𝗿𝗲𝗼𝘁𝘆𝗽𝗲 𝗶𝗻 𝗲𝘅𝗼𝘁𝗶𝘀𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻𝗱𝗲𝗻 𝗗𝗼𝗸𝘂𝗺𝗲𝗻𝘁𝗮𝗿𝗳𝗶𝗹𝗺𝗲𝗻 – Schon mit 17 Jahren zieht es den Hamburger Hans Schomburgk gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach Afrika, wo er nicht nur zahlreiche Expeditionen unternimmt, sondern auch das Medium Film für sich entdeckt. Zunächst zieht er auf eine Farm in Südafrika und kämpfte auf Seiten der Natal-Polizei im Burenkrieg. Danach war er Polizeioffizier in Nordrhodesien (heute Sambia), Großwildjäger und als Forschungsreisender unterwegs. Er kartografierte im Auftrag des jungen Staates Liberia, entdeckte neue Regionen in Südangola und ihm wird die Entdeckung der Tsetsefliege als Überträger der Schlafkrankheit zugeschrieben. Fast drei Jahrzehnte lang dokumentierte er Tierwelt und Menschen auf dem ganzen Kontinent. Seine Aufnahmen definieren das Afrikabild des deutschen Kinopublikums enorm, gleichzeitig bedienen sie dabei allerdings auch rassistische und sexistische Stereotype. Schomburgk schafft mit seinen teils exotisiernden Bildern Afrikas den Gegenpol zu der von Wissenschaft und Technik beherrschten Zivilisation in Europa. Später missbrauchen die Nazis seine Filme und verbieten ihm wegen seiner halbjüdischen Herkunft weitere Arbeiten und vernichten zum Teil sein Archiv.
Deutschland 1948 · R: Hans Schomburgk · K: James S. Hodgson, Eugen Hrich, Emil Keim, Paul Lieberenz · ab 16 J. · 77'