NRW-weite Demo: Antifa heißt Israelsolidariät

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Die aufrufenden Gruppen aus Münster organisieren eine gemeinsame Anreise - wer mitfahren möchte, kann sich gerne per Mail bei uns melden (plattform_minimum[ä]riseup[ö]net).

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Ein Jahr nach dem 07.10.:
Antifa heißt Israelsolidariät

06.10.2024, 15 Uhr, Roncalliplatz (Südseite Kölner Dom)

Am 7. Oktober 2024 ist ein Jahr seit dem Massaker bei Reʿim und weiteren Kibbuzim vergangen. Die radikalislamistische Terrororganisation Hamas tötete damals zusammen mit anderen islamistischen und linkenpalästinensischen Gruppen über tausend Menschen und verschleppte 239 Geiseln in den Gazastreifen. Es stellt das größte Pogrom an Jüdinnen:Juden seit der Shoah dar. Beim Angriff auf das Supernova-Festival kam es nachweislich zu massiver sexueller Gewalt – ein Fakt, der von UN Women bis in feministische Kreise weltweit geleugnet oder zu spät anerkannt wurde. Statt einer breiten feministischen Solidarität verklärten wesentliche Teile der radikalen Linken den vernichtungsantisemitischen Kern der Angriffe zu antikolonialen Kämpfen und feierten das Massaker als vermeintlichen "Befreiungskampf". In der regressiven Bezugnahme auf ideologische Versatzstücke antiimperialistischer, postkolonialer und queerfeministischer Theorien konstruieren diese Israel als vermeintlich weiße Kolonialmacht - unter völliger Nichtbeachtung z. B. der Tatsache, dass seit 1948 etwa 900.000 jüdische Menschen aus dem Nahen Osten und Nordafrika nach Israel fliehen mussten.

Die extreme Rechte konstruiert Israel als "unser Unglück", verschiedene Strömungen des politischen Islam dämonisieren Israel als "kleinen Satan", als Todfeind und Fremdkörper im "arabischen Palästina". Auch unter den Wähler:innen der AfD, die gelegentlich 'proisraelische' Positionen anführt, um ihre rassistische Agenda zu legitimieren, fand sich kurz nach dem 7. Oktober keine Mehrheit für die Aussage, dass sich die Bundesregierung an die Seite Israels stellen solle - in Umfragen übrigens der niedrigste Wert unter allen abgefragten Parteipräferenzen (BSW noch nicht inbegriffen).

Ebenso zeugt die gerne bemühte "deutsche Staatsräson" vor allem von einer bloß gefühlten "Wiedergutwerdung" der Deutschen denn von einer inhaltlichen Überzeugung oder gar einer oft behaupteten bedingungslosen Solidarität mit dem angegriffenen Staat Israel. Seit vielen Jahren schon lehnt Deutschland etwa konsequente Sanktionen gegen das islamistische Mullah-Regime des Iran ab, welches nicht nur die große Mehrheit der iranischen Bevölkerung seit Jahrzehnten brutal unterdrückt, sondern auch Israel immer wieder mit dessen Vernichtung droht und Hauptsponsor diverser islamistischer Terrorgruppen ist.

Antisemitismus hat viele Gesichter, doch er ist immer eines: wahnhaft und eine Bedrohung für Jüdinnen:Juden. Er umfasst eine bestimmte Haltung zur Realität, eine die soziale Welt umfassende Deutung, in der Jüdinnen:Juden als "Feinde aller Völker" gelten. Deswegen braucht es einen verteidigungsfähigen jüdischen Schutzraum, der auch als Schutzschild für Jüdinnen:Juden auf der gesamten Welt dient.

Als Antifaschist:innen solidarisieren wir uns mit Jüdinnen:Juden weltweit und stehen auf Grundlage einer kritischen Gesellschaftstheorie für das Existenzrecht Israels in Form des Zionismus ein. Wir fordern die sofortige Freilassung aller Geiseln und stehen zusammen gegen jede Formvon Antisemitismus. Dafür wollen wir ein Jahr nach dem Massaker des 7.10. mit euch auf die Straße gehen.


Kommt am 6.10. nach Köln und zeigt mit uns:
Antifaschismus bedeutet auch: Solidarität mit Israel.


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[Aufrufende Gruppen u.a.: Antifaschistische Gruppe CGN (Köln), Gruppe Polaris (Köln), Bündnis gegen Antisemitismus Köln, FemQrew (Bonn), Liste undogmatischer Student*innen (Bonn), Diskursiv Aachen, antifa désaccord (Krefeld), Dissens (Duisburg), Es reicht! Oberhausen solidarisch gegen Rechts, Autonome Antifa 170 (Dortmund), eklat Münster, Plattform minimum (Münster)]

 

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