Knast…und plötzlich viel die Tür ins Schloss.

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Knast…und plötzlich viel die Tür ins Schloss.

Gefängnis, Knast, Bau, Kittchen… - abstrakt wissen wir als radikale Linke, dass der Knast als eine der repressivsten Antworten des Staates auf Widerstand, inzwischen mehr als eine abschreckende Option darstellt. Insbesondere durch das Antifa-Ost-Verfahren, das Abtauchen von Gefährt:innen, aber auch die zahlreichen Gefängnis- und U-Haft-Strafen in den vergangenen 10 Jahren Bewegungsgeschichte, verdeutlichen einmal mehr die Notwendigkeit, das Thema Knast wieder verstärkt in den Blick zu nehmen. (Nicht nur) um zu vermeiden, dass es überhaupt so weit kommt, sondern gerade, um die individuelle und kollektive Auseinandersetzung mit dem Thema zu schärfen, im besten Fall dem Knast so „seinen Schrecken“ zu nehmen und gleichzeitig das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer solidarischen Unterstützung außerhalb der Mauern für die eingesperrten Gefährt:innen zu organisieren.

Aus diesem Grund laden wir euch herzlich am 23.11.2024 um 19:00 Uhr in die a.cat (Herwarthstr. 7) ein.

Zwei Gefährt:innen, die in unterschiedlichen Bewegungszeiträumen aufgrund ihrer politischen Arbeit inhaftiert wurden, werden uns an diesem Abend von ihren Knasterfahrungen, dem politischen, wie persönlichen Ausnahmezustand berichten und gemeinsam mit uns einen Blick auf die erfahrene Soliarbeit und ihre konkrete Bedeutung für die Gefangenen richten.

  • Rainer wurde am 12.6.1995 im Zuge einer bundesweiten Razzia gegen verschiedene Gruppen und Strukturen festgenommen. Ihm wurde die Redaktionsmitgliedschaft bei der linksradikalen „Untergrundzeitschrift radikal“ vorgeworfen.

  • Thunfisch wurde erstmals im November 2016 wegen des Vorwurfs des schweren Landfriedensbruchs bei einer Soli-Demo für das Hausprojekt Rigaer Str. 94 (Berlin) in Münster festgenommen und in U-Haft gesteckt. Drei Jahre später wurde Sie erneut (kurzzeitig) festgenommen, im Zusammenhang mit Vorwürfen zu einer versuchten Brandstiftung an Bullenkarren.

Auch wenn die Knastsituation und die Repressionsschläge gegen die beiden Betroffenen sehr unterschiedlich gewesen sein mögen, so lassen sich die zentralen Kontinuitäten und Strukturen, die die Knastrepression ausmachen, sehr deutlich erkennen und daraus sowohl individuelle wie kollektive Gegenstrategien entwickeln.


 

Wir freuen uns auf euch und eine spannende Veranstaltung!

Eure

Schwarz-Rote-Hilfe Münster