𝗗𝗲𝗿 𝗞𝗮𝗺𝗽𝗳 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗶𝘀𝗿𝗮𝗲𝗹𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗡𝗚𝗢 𝗳ü𝗿 𝗱𝗶𝗲 𝗥𝗲𝗰𝗵𝘁𝗲 𝘃𝗼𝗻 𝗔𝘀𝘆𝗹𝘀𝘂𝗰𝗵𝗲𝗻𝗱𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗠𝗶𝗴𝗿𝗮𝗻𝘁*𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 – HOTLINE von Silvina Landsmann ist ein Dokumentarfilm, der die Arbeit von „The Hotline for Refugees and Migrants“, einer israelischen Menschenrechtsorganisation, beleuchtet. Rund um die Uhr sind die Frauen der Hotline für Flüchtlinge und Migranten in Tel Aviv im Einsatz. Sie kümmern sich um die Rechte von Menschen ohne Papiere, geben juristischen Rat, übernehmen Behördengänge und machen Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache. Die Kamera wirft uns mitten ins Geschehen. Vor einer aufgebrachten Menschenmenge setzt sich eine Aktivistin für den Aufenthalt von Flüchtlingen aus dem Sudan und Eritrea ein, die auf dem Sinai von ägyptischen Menschenhändlern verschleppt wurden und nun in Israel gestrandet sind. Sie trifft auf vehemente Abwehr, wird beschimpft und fast tätlich angegriffen. Aber die Organisation muss nicht nur gegen eine fremdenfeindliche Stimmung antreten, sondern auch gegen eine Gesetzgebung, die jeden illegalen Grenzübertritt als Verbrechen ahndet. Die Flüchtlingsgefängnisse in der Nähe der ägyptischen Grenze werden ständig ausgebaut.
Zutritt erhält die Regisseurin nicht. Silvina Landsmann nimmt den Zuschauer mit zu den verschiedenen Schauplätzen – Ämter, Gerichte, die Knesset – und montiert ihr Material so, dass deutlich wird, woraus der Kampf um Menschenrechte besteht: Reden, mobilisieren, dokumentieren, überzeugen. (Anke Leweke)
Israel, Frankreich 2015 · R, Db & K: Silvina Landsmann · OmU · 100′