Dokumentarfilm-Club: Berlin – Die Sinfonie der Großstadt

Bild
Datum

𝗞𝗮𝘀𝘀𝗲𝗻𝗺𝗮𝗴𝗻𝗲𝘁 𝘃𝗼𝗻 𝟭𝟵𝟮𝟳: 𝗞𝘂𝗹𝘁𝗳𝗶𝗹𝗺 𝗱𝗲𝗿 𝗻𝗲𝘂𝗲𝗻 𝗦𝗮𝗰𝗵𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁 – „Lichter! Autos! Menschen! Alles schnitt sich ineinander!“ Angeregt von einer „im Abenddämmern“ gemachten visuellen Großstadterfahrung des Autors Carl Mayer, zeigt der berühmteste „Querschnittfilm“ der Neuen Sachlichkeit dokumentarische Bilder Berlins, in einer rhythmischen Montage verdichtet zu einer Komposition aus Bewegung und Licht.

Zwischen Morgengrauen und Mitternacht registriert das urbane Leinwandspektakel alle Nuancen zwischen allumfassendem Weiß, wenn der Dampf von Lokomotiven das Bild ausfüllt, und dem völligen Schwarz bei einer Tunneldurchfahrt. Zumal beim Spiel der Lichtreklamen, im Feuerwerk und „Flammenmeer“ der Großstadtnacht, erfüllt sich in der filmischen „Sinfonie“ die avantgardistische Utopie eines „absoluten Films“ – einer abstrakten Malerei mit Licht.

Maßgeblich verantwortlich hierfür war der fotografische Leiter Karl Freund, der hochempfindliches Filmmaterial einsetzte, mit dem auch nachts gedreht werden konnte: »Eine ganz große Leistung! Möglich freilich nur durch die Erfindung der Hypersensibilisierung des Negativs durch [die Kameramänner] Kuntze [und] Safra, deren Verdienste der […] Vorspann nicht genügend unterstreicht.« (Der Kinematograph, 24.9.1927) Jörg Schöning

Deutschland 1927 · R: Walther Ruttmann · Db: Karl Freund, Carl Mayer · K: Robert Baberske, Reimar Kuntze, Karl Freund, László Schäffer · ab 0 J. · 65' 

Kategorie