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In der deutschen Öffentlichkeit, der Schule und den Sozialwissenschaften ist man durchweg stolz auf den im internationalen Vergleich gut ausgebauten Sozialstaat. Kapitalismus gilt in Deutschland deshalb auch als überwunden und heißt „soziale Marktwirtschaft“. Wenn sich angesichts steigender Armutszahlen und Ähnlichem kritische Stimmen erheben, fordern diese meist, den „heutigen neoliberalen Ungeist“ wieder umzukehren zugunsten der früher so bewährten sozialpartnerschaftlichen Harmonie.
Der Vortrag will diese populären Annahmen kritisieren und beschäftigt sich damit
• was Kapitalismus überhaupt ist,
• wie Armut im Kapitalismus sozialpolitisch nützlich verwaltet wird,
• warum die Agenda 2010 (Hartz IV-Gesetze, Rente etc.) keine sozialpolitische Entgleisung ist, sondern die zeitgemäße Anpassung der Sozialpolitik.
Die Referentin, Dr. Renate Dillmann, ist Dozentin im Fachbereich Soziale Arbeit an der EvHochschule Bochum und (Mit)Autorin des gerade erschienenen Buchs „Der soziale Staat – Über nützliche Armut und ihre Verwaltung", VSA Hamburg.
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