Mahnwache zum zehnten Jahrestag von Fukushima

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Donnerstag, 11. März, jähren sich das Erdbeben, der verheerende Tsunami und die daraus resultierende Reaktorkatastrophe von Fukushima bereits zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass rufen wir für Donnerstag um 17.30 Uhr zu einer Mahnwache auf dem Domplatz in Münster auf - natürlich mit Abstand und Maske.

Ihr erinnert euch vielleicht an die krassen Bilder, als wir live im TV sehen konnten, wie es in den Reaktoren zu großen Explosionen kam. Der Super GAU flimmerte live über die Bildschirme. In Münster gab es wie überall im Lande danach wochenlang große Demos, im Mai 2011 waren es 7000 Leute in MS. Danach wurde die AKW-Laufzeitverlängerung in Deutschland zurückgenommen, doch noch immer sind sechs AKW am Netz, darunter auch das AKW Lingen in unserer direkten Nachbarschaft. In allen Nachbarländern wurden sogar noch nach Fukushima die AKW-Laufzeiten oft drastisch verlängert - der Lerneffekt ist sehr gering. Und eines hat sich leider gar nicht geändert: Der Gronauer Urananreicherer Urenco - und damit auch die deutschen Anteilseigner RWE und E.ON - belieferte bis 2011 den Fukushima-Betreiber Tepco.

Nun gibt es schlechte News: Urenco nimmt die Belieferung Japans mit angereichertem Uran passend zum 10. Jahrestag von Fukushima wieder auf!! Zielort ist diesmal die Brennelementefabrik Tokaimura, nur 120 km südlich von Fukushima. 2011 überschwemmte auch hier der Tsunami die Küste, das AKW vor Ort liegt deshalb seit 2011 still. Doch die Brennelementefabrik läuft weiter. 1999 gab es in einer Uranfabrik in Tokaimura einen weiteren schweren Atomunfall, mit mehreren Toten. Und vor wenigen Tagen gab es wieder ein großes Erdbeben an der Küste. Wir fragen: Warum genehmigt die Bundesregierung solche Uranexporte? Ist das unser Beitrag zur Bewältigung der Reaktorkatastrophe?

Wir fordern den sofortigen Stopp dieser Uranexporte aus dem Münsterland, die Stilllegung der UAA Gronau sowie die umgehende Vollendung des Atomausstiegs! Zudem planen Urenco, RWE und EON gemeinsam mehrere neue AKW - sog. Mini-Reaktoren, aber auch große AKW - kein Scherz. Die Neubauten sollen in den Niederlanden, Großbritannien, Kanada und den USA entstehen, also zum Teil in unserer direkten Nachbarschaft. Lerneffekt bei den Atomkonzernen: null.

Es gibt also weiterhin viele gute Gründe, zum 10. Jahrestag von Fukushima gegen die Atomenergie auf die Straße zu gehen. Atomfreie Grüße SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster www.sofa-ms.de

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