Online-Seminar: Orte der Vernichtung - Zur Repräsentation der Shoa im Film

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Orte der Vernichtung - Zur Repräsentation der Shoa im Film

Online-Seminar mit Mikko Linnemann
in Kooperation mit der Projektstelle Antisemitismus bekämpfen

Wenige geschichtliche Ereignisse werden so häufig im Film thematisiert wie die Vernichtung der europäischen Juden. Die inhaltlichen Ausprägungen und die gewählten ästhetischen Konzepte könnten dabei nicht unterschiedlicher sein. Im Kern berühren alle diese medialen Produkte - bewusst oder unbewusst - die Frage nach der grundsätzlichen Darstellbarkeit von vergangenen Ereignissen. Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass (fast) keine dokumentierenden Filmbilder der konkreten Vernichtung und ihrer Orte existieren. Daher sind alle Filmemacher/innen, die zum Thema arbeiten, darauf angewiesen, Bilder zu konstruieren - oder auf die Bilder der Täter zurückzugreifen und damit ihren Blick zu übernehmen. Dies bringt eine erhebliche Anzahl von inhaltlichen und ästhetischen Entscheidungen mit sich, die zu treffen sind.

Gestaltet als einführender Überblick zur Repräsentation der Shoa im Film werden in diesem Online-Seminar ausgewählte Spiel- und Dokumentarfilme mit sehr unterschiedlichen ästhetischen Zugängen zum Thema vorgestellt. Leitend wird die Frage sein, welche filmischen Mittel benutzt werden und wie diese Mittel auf die Zuschauer wirken. Dabei wird es auch um die Frage gehen,
welche Ästhetiken angemessen erscheinen und welche nicht. Dieses Urteil soll durch das Anwenden von filmwissenschaftlichen Methoden adäquat begründet werden. Durch das Kennenlernen von spezifisch filmanalytischen Begriffen wird den Teilnehmer/innen ein Instrumentarium an die Hand gegeben, das die befähigt, sich kritisch mit der filmischen Repräsentation der Shoa zu beschäftigen. Sie lernen zu verstehen, wie die Filme gemacht sind, welche standardisierten Formen und Konventionen es gibt und wie diese vermieden werden.

Mikko Linnemann, *1973, ist Filmwissenschaftler und Filmemacher mit Essayfilmen u.a. zu den Themen Erinnerungspolitik und Antisemitismus ("Triumph des guten Willens", 2016) und zur Aktualität von Karl Marx ("Im Vorhof der Geschichte - Celebrating Marx", 2019).

Das Seminar wird Online über Zoom stattfinden und ist auf 25 Teilnehmer*innen begrenzt. Um Anmeldung unter ideologiekritik.msatgmail.com wird gebeten. Wir lassen euch dann den entsprechenden Link zur Veranstaltung zukommen.

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