Streitend schreiten wir voran! - Wie der Neoliberalismus unsere Debatten zerstört

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Sich streiten, Debatten kontrovers und vielleicht auch einmal polemisch zu führen, in den Konflikt zu gehen - all das scheint uns heute in der Linken kein gutes Image zu haben. Stattdessen wird auf das Aushandeln von Bedürfnissen, Aussprechen von Unbehagen, auf Wertschätzung der gegenläufigen Meinung, auf gegenseitige Ergänzung statt Widerspruch untereinander gesetzt. Das kann in manchen Situationen alles sicher seine Berechtigung haben. Dennoch glauben wir, dass es auch heute noch Dinge gibt, um die es sich zu streiten lohnt und dass eine linke, radikale, revolutionäre Politik um das Streiten, nicht nur mit den politischen Gegner*innen, sondern auch untereinander, deshalb nicht umhin kommt. Brauchen wir nicht den produktiven Streit, um die Verhältnisse und unsere Kämpfe darin klarer zu kriegen?

Beim Jour fixe wollen wir mit euch diskutieren, wieso uns allen das Streiten bisweilen so schwer fällt, woher unsere Konfliktscheu eigentlich kommt und wieso wir vermuten, dass der Neoliberalismus an all dem nicht ganz unbeteiligt ist. Wir wollen uns aber auch fragen, welcher Streit uns politisch voranbringt und wie wir so zu streiten lernen könnten, dass es für den Neoliberalismus tatsächlich gefährlich wird.