Wer wir sind…
Die Schwarz-Rote-Hilfe Münster ist eine regionale Antirepressionsgruppe für Münster und Umland. Wir verstehen uns als Teil einer linksradikalen Organisierung gegen bestehende Verhältnisse und Herrschaftsstrukturen. Unser politischer Ansatz geht von der Tatsache aus, dass (die) radikale Linke immer wieder von staatlicher Repression betroffen ist und sein wird. Auch wenn sich Repression in ihrer Intensität stets veränderte, erfordert es aus unserer Sicht eine dauerhafte Auseinandersetzung, auch in Zeiten in denen sie wenig spürbar ist. Und genau hier setzen wir an, wir wollen mit unser Gruppe dazu beitragen, staatliche Repression abzuwehren sowie Teil politischer Auseinandersetzungen und Organisierung sein.
Solidarität ist für uns nicht nur ein Begriff der dann und wann eingefordert wird – wir sehen Solidarität als grundlegenden Bestandteil politischer Organisierung, durch die Alle gewinnen werden.
Antirepression
Unsere Utopie ist eine herrschaftsfreie Gesellschaft, für die wir immer wieder notwendige Fragen stellen, Position beziehen und politisch kämpfen werden – genau wie dies tagtäglich unzählige Menschen auf der Welt tun.
Hausbesetzer*innen, Demoteilnehmer*innen, Blockierer*innen und viele weitere setzen sich für eine bessere Welt dem Risiko staatlicher Repression aus. Da von dieser Repression meist einzelne Personen betroffen sind, aber „wir alle gemeint“ sind, ist es notwendig, praktische Solidarität zu leisten oder zu organisieren. Gerade auch deshalb, weil das repressive Agieren des Staates Menschen vereinzeln und von einer politischen Organisierung isolieren soll. Dem wollen wir durch unsere und eure politische Arbeit entgegenwirken.
Ein weiterer Ansatz unserer Antirepressionsarbeit stellt die Aufklärung und die Informationsverbreitung über staatliche Repression, deren Arbeitstechniken, Funktionsweisen und Mechanismen dar. Denn je weniger politische Aktivist*innen erwischt werden, desto weniger Zeit, Geld und Energie muss in die praktische Soli-Arbeit investiert werden.
Das machen wir konkret…
Verfahrens- & Prozessbegleitung
Falls es denn nun doch einmal dazu gekommen ist, und ihr seid von staatlicher Repression betroffen, bieten wir euch Beratung und Unterstützung an, egal ob es sich um Personalienfestellung, Vorladung oder einen Gerichtstermin handelt.
Konkret kann das heißen, dass wir euch Rechtsanwält*innen vermitteln und euch zu Terminen bei Behörden oder Anwält*innen begleiten.
Wir helfen euch dabei, Widersprüche oder andere Schreiben zu formulieren, bei der Prozessvorbereitung oder mit Eltern die Situation zu erörtern, um z.B. Druck herauszunehmen. Wir sind auch ansprechbar bei Fragen zu Soli-Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit, Treffen mit politischem und sozialem Umfeld, etc.
Sicherlich ist nicht jedes dieser Angebote für alle Personen nötig und sinnvoll, aber eine frühe Kontaktaufnahme ist ratsam (auch wegen möglicher Fristen!!!), damit wir gemeinsam entscheiden können, was im Einzelfall zu tun ist.
Für uns ist es zentral, dass neben Eigeninitiative, auch die Bereitschaft zur politischen Auseinandersetzung, insbesondere mit den Themen Aussageverweigerung und Zeug*innenaussagen vorhanden ist.
Unsere Unterstützung wird jedoch an dem Punkt enden, an dem Betroffene die politische Dimension der Repression für sich bewusst außer acht lassen oder durch ihren Umgang Dritte gefährden.
Es ist klar, dass Repression Angst und Unsicherheit bei den Betroffenen hervorruft.
Daher wollen wir durch unsere Unterstützungsarbeit ein Gleichgewicht zwischen persönlichen Ängsten und politischen Entscheidungen herstellen, das den betroffenen Menschen gerecht wird. Auch wenn ihr befürchtet, im bisherigen Umgang mit der Repression „Fehler“ (z.B. unbedachte Aussagen) gemacht zu haben, wendet euch an uns: eine beabsichtigte Folge von Repression ist es, Menschen zu vereinzeln und zu verunsichern.
Je früher ihr euch Unterstützung holt, desto mehr können wir dem entgegen wirken.
Solidaritätskonto
Wir verwalten ein Konto, auf das Leute und Gruppen regelmäßig oder als Einzelspende Geld einzahlen. Von diesem Geld werden Rechtsanwält*innenkosten, Gerichtskosten und Solidaritätsarbeit finanziert. Wir sind aber keine „Szenebank“ oder „linke Rechtsschutzversicherung“. Wir entscheiden neben den bereits genannten Kriterien, nach Sachlage und „Bedürftigkeit“ über die Höhe der Unterstützungsbeiträge. In der Regel übernehmen wir unbürokratisch und schnell die Hälfte der Rechtsanwält*innenrechnung. Für „Härtefälle“ gibt es Sonderregelungen.
Ermittlungsausschuss (EA)
Wir unterstützen den Ermittlungsausschuss (EA) Münster bei Demonstrationen und Aktionen in Münster und Umgebung (mehr unter EA auf dieser Seite). Je nach Situation ist die Unterstützung personeller, logistischer, organisatorischer oder finanzieller Art.
Informationsveranstaltungen
Hin und wieder organisieren wir selbst Veranstaltungen, um Öffentlichkeit und Unterstützung für von Repression Betroffene (auch in anderen Städten) zu schaffen oder über Gesetzesänderungen zu informieren. Außerdem bieten wir auch Veranstaltungen zum Thema „Demoverhalten“ / „Demovorbereitung“ etc. an.
Gerne treffen wir uns auf Anfrage mit politischen Gruppen oder Zusammenhängen, die in anderen Teilbereichen arbeiten, wenn diese sich näher mit den Themen staatlicher Repression und dem Schutz der eigenen Strukturen beschäftigen wollen.
Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten findet ihr unter: schwarzrotehilfemuenster.blackblogs.org