𝗗𝗮𝘀 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗱𝗶𝗲 𝗞𝘂𝗻𝘀𝘁 𝗲𝗶𝗻𝗲𝘀 𝘄𝗮𝗵𝗿𝗲𝗻 𝗥𝗲𝗯𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻, 𝗱𝗲𝗿 𝗺𝗶𝘁 𝟯𝟳 𝗝𝗮𝗵𝗿𝗲𝗻 𝗮𝗻 𝗱𝗲𝗻 𝗙𝗼𝗹𝗴𝗲𝗻 𝘃𝗼𝗻 𝗔𝗶𝗱𝘀 𝘀𝘁𝗮𝗿𝗯 – In seinem kurzen Leben blieb Amos Guttman ein rotes Tuch für das konservative israelische Filmestablishment. Als schwuler, rumänischer Migrant fand er nie wirklich seinen Platz in seiner neuen Heimat. Guttman war ein Künstler, der Filme nicht für die Massen, sondern für eine kleine, verstreute Gemeinschaft machen wollte. So erinnern seine Filme an die von Derek Jarman oder die Frühwerke von Pedro Almodóvar.
Obwohl er die militaristische Kultur Israels scharf kritisierte, verstand sich Guttman nicht als „politischer“ Filmemacher im herkömmlichen Sinn. Sowohl in seinen Filmen als auch in seinem persönlichen Leben widmete er sich den Lebensrealitäten von Außenseitern und Gesetzlosen. Sein Blick galt stets den verborgenen Subkulturen und marginalisierten Gruppen – Migrant*innen, Palästinenser*innen, israelischen Araber*innen, Transgender-Personen, Sexarbeiter*innen, effeminierten Schwulen, Verwahrlosten, verarmten Waisen und inzestuösen Geschwistern. In Guttmans filmischer Welt koexistierten Dekadenz und Leiden mit Schönheit und Mitgefühl.
TABOO: AMOS GUTTMAN gibt einen einzigartigen Einblick in die letzten Tage des Künstlers. Der Film enthält sein letztes Interview, das geführt wurde, während er im Sterben in der Wohnung seiner Mutter lag – ein bisher unveröffentlichtes Zeugnis seines bleibenden Geistes.
Israel 2024 · R & Db: Shauly Melamed · K: May Abadi · hebrä.OmeU · 76′