SURREALE ANIMATIONEN: Der wilde Planet

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𝗘𝗶𝗻 𝗞𝗹𝗮𝘀𝘀𝗶𝗸𝗲𝗿 𝗱𝗲𝘀 𝘀𝘂𝗿𝗿𝗲𝗮𝗹𝗲𝗻 𝗔𝗻𝗶𝗺𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀𝗳𝗶𝗹𝗺𝘀 𝑚𝑖𝑡 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝐸𝑖𝑛𝑓üℎ𝑟𝑢𝑛𝑔 𝑣𝑜𝑛 𝐾𝑠𝑒𝑛𝑖𝑎 𝑍𝑎𝑘ℎ𝑎𝑟𝑜𝑣𝑎 – Der wilde Planet ist ein politisch aufgeladenes und visuell einzigartiges Sci-Fi-Meisterwerk. Auf dem Planeten Ygam werden Menschen (genannt „Oms“) von den riesigen, blauhäutigen Draags als Haustiere gehalten und brutal unterdrückt. Die Draags, die die Oms als intellektuell minderwertig ansehen, sind gleichzeitig fasziniert und abhängig von ihren „Haustieren“. Diese dystopische Parabel über Unterdrückung, Entmenschlichung und Kolonialismus führt auf eine Reise, die die komplizierte Beziehung zwischen Herrschenden und Beherrschten in Frage stellt.

Während die surrealistische Bildsprache an René Magritte und Hieronymus Bosch erinnert, verstärkt die Cut-Out-Animation von Roland Topor, bestehend aus über 100.000 handgemalten Bildern, die verstörende Atmosphäre des Films. Der psychedelische Jazz-Soundtrack von Alain Goraguer – eine Mischung aus Jazz, Funk und Elektronik – mit alienhaften Vokalklängen und dissonanten Saxophonen verleiht dem Film seinen halluzinatorischen Charakter. Auch nach 51 Jahren bleibt Der wilde Planet ein einzigartiges Kinoerlebnis voller Allegorien, das auf der großen Leinwand besonders fesselnd wirkt.

Dieser phantastische Trip durch eine fremde Welt – zugleich eine politische Parabel von hoher Aktualität – wurde 1973 mit dem Spezialpreis der Jury bei den Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet.

LA PLÀNETE SAUVAGE · Frankreich/Tschechische Republik 1973 · R: René Laloux · ab 12 J. · franz.OmU · 72′

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