𝗘𝗶𝗻 𝘄𝗶𝗲𝗱𝗲𝗿𝗲𝗻𝘁𝗱𝗲𝗰𝗸𝘁𝗲𝗿 𝘄𝗲𝘀𝘁𝗳ä𝗹𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗿 𝗦𝘁𝘂𝗺𝗺𝗳𝗶𝗹𝗺 – 𝑀𝑖𝑡 𝐿𝑖𝑣𝑒𝑏𝑒𝑔𝑙𝑒𝑖𝑡𝑢𝑛𝑔 𝑣𝑜𝑛 𝐴𝑛𝑗𝑎 𝐾𝑟𝑒𝑦𝑠𝑖𝑛𝑔 𝑢𝑛𝑑 𝐻𝑒𝑙𝑚𝑢𝑡 𝐵𝑢𝑛𝑡𝑗𝑒𝑟 – Ein echter Coup ist dem Stadtmuseum Münster im Rahmen der Recherchen zur Friedens-Ausstellung „Ein Grund zum Feiern? Münster und der Westfälische Frieden“ 2018 gelungen. Im Rahmen ihrer Recherchen stieß Dr. Larissa Düchting, Mitarbeiterin des Stadtmuseums, auf eine Kopie des Stummfilms „Der Friedensreiter“, der Jahrzehnte lang als verschollen galt. Der Film entstand unmittelbar vor Ende des Ersten Weltkriegs im Herbst 1918 im Münsterland und entführte die Zuschauer*innen die Endphase eines anderen, des Dreißigjährigen Krieges.
Er erzählt von Geschehnissen im Umfeld der Friedensverhandlungen in Münster. Für Spannung sorgt u.a. eine vom französischen Kardinal Mazarin eingeschleuste Agentin. Einer der bekanntesten deutschsprachigen Schauspieler seiner Zeit, Werner Krauss (1884-1959), verkörpert den Friedensreiter, eine mythische Gestalt, die immer wieder zugunsten des Friedens in die Geschehnisse eingreift. „Der Friedensreiter“ ist auch ein Film seiner (Dreh-)Zeit, dessen Bezüge auf die damals aktuellen Ereignisse des Ersten Weltkrieges unverkennbar sind. Gedreht wurde vor 100 Jahren, begleitet von Historikern, auch auf den Burgen Gemen und Hülshoff, was für Kenner dieser Kulturdenkmäler unschwer zu erkennen sein dürfte.
Deutschland 1919 · R: Hans Werckmeister · Db: Alfred Funke nach Motiven von Friedrich Castelle • Mit Werner Krauß, Paula Barra, Eva Richter, Gustav Botz, Julius Markow · 56′