Leinwandbegegnungen: No!

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𝗞𝗮𝗺𝗽𝗮𝗴𝗻𝗲 𝘇𝘂𝗺 𝗦𝘁𝘂𝗿𝘇 𝗣𝗶𝗻𝗼𝗰𝗵𝗲𝘁𝘀 – Chile, 1989. Diktator Pinochet lässt eine Volksabstimmung über die Fortführung seiner Präsidentschaft durchführen. Alle Prognosen sagen den Sieg Pinochets voraus, der Staat und Medien mit eiserner Hand kontrolliert. In dieser fast aussichtslosen Situation engagieren die Führer der Opposition den brillanten jungen Werbefachmann René Saavedra (Gael García Bernal), obwohl der bisher mehr mit Erfrischungsgetränken als mit Politik zu tun hatte. Unter der ständigen Überwachung des Regimes, mit äußerst knappen Ressourcen und einigem Gegenwind aus den eigenen Reihen entwerfen René und sein Team aus dem Zauberkasten der Werbewelt eine knallig-bunte ¡NO!-Kampagne. Erst nach und nach wird René bewusst, mit wem er sich angelegt hat.

»Regisseur Pablo Larraín begibt sich mit „No“ erneut in die Untiefen der jüngsten chilenischen Geschichte. Nach dem er in „Post Mortem“ die Autopsie des Salvador Allende zeigte (sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn), widmet er sich nun dem Regime des Militärdiktators Augusto Pinochet. […] „No“ erzählt dies als wunderbar entschleunigte Satire, mit sanften Anleihen an den Hollywoodfilm „Wag the Dog“. Wie in Levinsons Komödie gilt auch bei Lorraín die Devise: Eine gute PR-Kampagne ist viel wirkungsvoller als ein vernünftiger politischer Diskurs. Politik ist Ware, es geht nur darum, wer sich und sein Anliegen besser verkaufen kann. […] Pablo Larraín bleibt trotz Genre-Wechsel seinen Stammthemen und Motiven treu. Erneut steht ein Mann im Mittelpunkt der Geschichte, den die politischen Umbrüche im Lande zwingen sich politisch zu engagieren. Für Larraín gibt es in Zeiten des gesellschaftlichen und politischen Umbruchs keine Enthaltung. Jeder muss Stellung beziehen und wird sich früher oder später schuldig machen.« Patrick Wellinski, kino-zeit.de

¡NO! Chile/Mexiko 2012 · R: Pablo Larraín · Db: Pedro Peirano · K: Sergio Armstrong · Musik: Carlos Cabezas • Mit Gael García Bernal, Alfredo Castro, Antonia Zegers, Luis Gnecco, Diego Muñoz u.a. · 118′

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