Geschichte und aktuelle Sicherheitslage der Baltischen Staaten am Beispiel von Lettland. Vortrag und Diskussion

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 Die Baltischen Staaten sehen ihre nationale Sicherheit nicht erst seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine bedroht. Schon mit dem Georgien-Krieg im Jahr 2008 wuchs die Angst vor einem russischen Angriff. Estland, Lettland und Litauen haben eine lange Geschichte imperialer Unterdrückung und Gewalt, aber sie haben auch die Erfahrung des friedlichen Weges zu ihrer Befreiung. Ihre Geschichte ist in der deutschen Öffentlichkeit wenig bekannt, ihre aktuelle Sicherheitslage nicht zuletzt durch die aktuellen russischen Übergriffe sehr gefährdet. Deshalb lädt das OstEuropaForum Münster in Kooperation mit der Abteilung für Osteuropäische Geschichte der Universität Münster und der Gesellschaft für Osteuropakunde zur Information und Diskussion über Geschichte und Sicherheitslage der Baltischen Staaten mit zwei in Münster bekannten Experten ein. Dr. Geert Franzenburg wird als Osteuropabeauftragter des ev. Kirchenkreises Münster und als ehemaliger Archiv-Forscher des Lettischen Zentrums Münster die lettische Geschichte und Gegenwart am Beispiel einer (fiktiven aber typischen) Familiengeschichte vermitteln, die bis in die Hansezeit reicht. Sie wird von einem 1944 geflüchteten Letten erzählt, der als Schüler und Lehrer des lettischen Gymnasiums Münster im Exil lebte und seit 1990 wieder in Lettland ist. Winfried Nachtwei, früherer Bundestagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen (bis 2009), Mitglied im Beirat der Bundesregierung für Zivile Krisenprävention und Friedensförderung, wird über die Unabhängigkeitsbewegung der Baltischen Staaten berichten, über Motive des EU- und NATO-Beitritts sowie über die wachsende russische Bedrohung seit 2014 und vor allem seit 2022. Seine Recherchen zu den Deportationen jüdischer Bürgerinnen und Bürger 1941/42 von Münster nach Riga haben ihn 1989 nach Lettland geführt. Seither pflegt er enge Kontakte mit lettischen Bürgerinnen und Bürgern, Politikerinnen und Politikern.