Seit Juli 2016 ist die Internetseite münster alternativ (https://ms-alternativ.de) wieder online. Bestand münster alternativ eine lange Zeit "nur" aus einer Mailingliste, auf der Veranstaltungen, Wohnungsangebote und -gesuche gepostet wurden, gibt es jetzt einen Veranstaltungskalender. Dort sind Infos zu kritischen, linken und emanzipatorischen Projekten, Initiativen und Veranstaltungen in Münster und Umgebung zu finden. münster-alternativ wird ehrenamtlich betrieben und versteht sich als selbstorganisierte Plattform für alternative Kultur, Politik und Aktion in Münster.
Unser Anspruch
Wir denken, linke Politik braucht eine Infrastruktur für diese alternative Kultur, Politik und Aktion, damit Veranstaltungen für uns und eine breitere Öffentlichkeit sichtbar werden. Beim Blick auf die bisherige Aktivität auf münster alternativ offenbart sich, wie vielfältig die linke "Szene" in Münster ist. Das macht Mut.
Darauf möchten wir aufbauen und versuchen, eine kollektive Plattform zu schaffen, in dem sich Gruppen und Aktivist*innen zumindest virtuell austauschen und vernetzen können. münster alternativ soll dabei helfen die Zusammenarbeit zu stärken und Gestaltungsräume zu schaffen.
Gleichzeitig soll das Portal ein Anlaufpunkt für Interessierte und neue Menschen sein, die auf der Suche sind nach aktiven Gruppen, Themen, Handlungsfeldern und einer Möglichkeit politisch aktiv zu werden. Wir denken, dass eine radikale Linke in Münster und anderswo raus muss aus der "Subkultur" und sich genau für diese Menschen öffnen sollte. Denn derzeit hat linksradikale Politik zu wenig Einfluss auf Politik und Gesellschaft. Wir müssen daher eine Öffentlichkeit und damit eine breitere Akzeptanz für eine Politik schaffen, die Herrschaftsmechanismen offenbart und Position bezieht für eine offene, solidarische Gesellschaft.
Mehr als ein Veranstaltungskalender
Neben dem reinen kontextlosen Posten von Veranstaltungen möchten wir münster alternativ ausbauen: Zum einen sollen sich hier die verschiedenen Gruppen und Initiativen mit ihrem Selbstverständnis oder ihren Positionen vorstellen können, um ein Kennenlernen und eine Vernetzung leichter zu ermöglichen.
Zum zweiten überlegen wir, ob die Plattform nicht auch genutzt werden soll, um dort Veranstaltungen zu dokumentieren, darüber zu berichten oder sogar live dabei zu sein. münster alternativ könnte dann - ähnlich wie indymedia - ein Portal für Berichte von Veranstaltungen sein, über die in der Lokalpresse nicht oder nicht detailliert genug berichtet wird.
Vielleicht können wir münster alternativ auch nutzen, um uns auszutauschen und Debatten öffentlich zu führen oder Neue anzustoßen. Eine Idee wäre, uns umtreibende Themen vorzustellen und/oder auf einen Text zu verlinken, der Ausgangspunkt für eine Debatte ist. In der Diskussion können wir uns mit dem Thema erst einmal auseinandersetzen, die verschiedenen Positionen kritisch beleuchten und eigene Wahrheiten und Gewissheiten wieder hinterfragen. Dabei kann es natürlich nicht darum gehen, dass alle ein und dieselbe Position vertreten, sondern es geht um einen Austausch auf Augenhöhe, bei dem wir voneinander lernen können. Wahrscheinlich werden durch solch eine Diskussion Konfliktlinien deutlich. Es sollte jedoch auch deutlich werden, dass wir ein undogmatisches, solidarisches Miteinander anstreben.
Das große Ganze
münster alternativ kann dabei immer "nur" ein gemeinsamer virtueller Raum sein. Eigentlich aber brauchen wir auch (und zwar bald!) soziale Zentren als physische Räume zur gegenseitigen Unterstützung und kollektiven Organisierung.
Dokumentation, Berichterstattung und online geführte Debatten sind wichtig, aber auch nur ein Teilaspekt politischer Arbeit. Wie können wir die Erkenntnisse aus den Debatten, unsere Erfahrungen und unser Wissen in unsere politische Praxis einfließen lassen?
Bilden wir Bündnisse und lassen Aktionen entstehen, werden wir konkret solidarisch mit denen, die keine Rechte haben!
Bleiben wir aber auch nicht dabei stehen, sondern hinterfragen uns immer (mal) wieder, wenden wir uns auch neuen Themen zu und bleiben gemeinsam auf der Suche!
Machen wir bei allem deutlich, warum wir aktiv sind und was unsere Utopie und unser Anspruch an eine solidarische Gesellschaft ist!