Mit einem Vortrag zu "klimafreundlicher Ernährung“ gab Sophia Fahrland einen Einstieg in das
Themenfeld der veganen Lebensweisen. Zu der Online-Veranstaltungsreihe "Stadt, Land, Zukunft"
lud die Gruppe Extinction Rebellion Münster am Mittwoch, 17.02.2021 interessierte Bürger*innen
ein, die sich konkret mit der Umsetzung des Ratsbeschlusses zur Klimaneutralität befassen wollen.
Der Einladung waren am vergangenen Mittwoch zu Beginn der Fastenzeit knapp 50 Menschen
gefolgt - unter ihnen Vertreter*innen von Umwelt- und Klimagruppen sowie Mitglieder des Rates
der Stadt Münster. Fahrland definierte zu Beginn des Vortrags die argumentative Grundlage, warum
eine Ernährungsumstellung für alle Menschen dringend geboten wäre: Die Erderwärmung muss
schnell gestoppt werden, um letzlich das Überleben von uns Menschen zu sichern. Fahrland hatte in
ihrem Vortrag aufgezeigt, wie dies funktionieren kann: Die breite Basis der Lebensmittel, die wir zu
uns nehmen, sollte aus Pflanzen bestehen, die in der Region angebaut werden und idealerweise aus
biologischem Anbau stammen.
Im Anschluss an den Vortrag sammelten alle Teilnehmer*innen gemeinsam Ideen, wie es den
Menschen in Münster erleichtert wird, sich klimafreundlich zu ernähren. Gesammelt wurden viele
Ideen, wie durch ein Labeling von klimafreundlichen Produkten mehr Bewusstsein, sowohl beim
Einkauf von Lebensmitteln als auch beim Verzehr in Mensen und Kantinen geschaffen werden
kann. Sinnvoll wäre eine Etablierung von Quoten für den Verkauf und die Vermarktung von
regionalen Produkten. In den Supermärkten würde sich das beispielsweise darin zeigen, dass
deutlich mehr Produkte aus der nahen Umgebung angepriesen werden müssten und diese gut
sichtbar in der vorderster Reihe stehen.
Nicht nur diese Regionalvermarktung sollte seitens der Stadt deutlich gefördert, sondern auch die
Eigeninitiative der Bevölkerung gestärkt werden, in dem z.B. genügend Ackerflächen für den
Eigenanbau zur Verfügung gestellt werden. Dergleichen Projekte gibt es in Münster bereits. Sie
können aber bei Weitem nicht die Nachfrage interessierter Hobbygärtner*innen befriedigen, weil
keine geeigneten bzw. ausreichend Ackerflächen gestellt werden können. Die Stadt Münster kann
diese Motivation leicht aufgreifen, indem sie ihre eigenen landwirtschaftlichen Flächen an
bürgerschaftliche Projekte verpachtet. Der Klimaerwärmung müsste sie insgesamt aber auch
dadurch entgegenwirken, indem sie ihr Ackerland nur noch an Landwirtschaftsbetriebe verpachtet,
die ökologisch landwirtschaften wollen und dies durch einen Preis möglich machen, der den
niedrigeren Ertragszahlen bei dieser Wirtschaftsweise auffängt. Logisch, dass auch konventionell
wirtschaftenden Betrieben bei der Umstellung auf Ökolandbau Unterstützung von städtischer Seite
benötigen. Eine Hilfestellung wäre, dass all diese kleinbäuerlichen Betriebe ihre Produkte sofort
direkt in Münster vermarkten können, z.B. durch die Belieferung von Münsters Kitas, Schulen und
Kantinen. Denn durch den direkten Absatz von regional produzierten Bioprodukten erübrigt sich
der unnötige Co2-Ausstoß für die Transportwege und auf der anderen Seite wird eine nachhaltige
und biologisch-regionale Ernährung in Münster gewährleistet.
Die Vortragsreihe wird mit Vorträgen zu den Themenbereichen Verkehrs- und Mobilitätswende,
energetisches Bauen und Bürger*innenräten fortgesetzt.
Interessierte können eine Mail an muenster.vortragextinctionrebellion.de schreiben und werden
dann zu den nächsten Veranstaltungen eingeladen.
Autor*in
XR Münster - Vortragsgruppe