You need to just stop. Zur toxischen Beziehung von Klimakrise, Staat und Kapital

                                                                                                  - You need to just stop (Taylor Swift)

„Dass es so weiter geht, ist die Katastrophe“. Was Walter Benjamin schrieb, stimmt gerade heute und gerade angesichts der Klimakrise - es sind ja bereits Kipppunkte erreicht, die unwiderrufliche Konsequenzen herbeiführen können. Will man nicht bald nur noch Trümmer entsorgen, muss die Notbremse gezogen werden. Und das heißt: Hand an die Ursachen der Klimakatastrophe anlegen.

Die Dringlichkeit der Klimakrise ist für alle sichtbar. Zum einen ist sie die Zuspitzung aller anderen Krisen, und statt ihre Ursache zu gefährden, bestärkt sie die bestehenden, sie hervorgbringenden Herrschaftsverhältnisse. Zum anderen ist sie in einem Merkmal besonders: in ihrer möglichen Irreversibilität. Dabei ist die Krise aber eigentlich nichts Notwendiges: Sie ist nur mit der bestehenden Art und Weise, Gesellschaft zu organisieren und zu wirtschaften, verbunden und findet  ihren Ausdruck in den aktuellen Herrschaftsverhältnissen und Krisenerscheinungen. 

Diese Verhältnisse sind aber veränderbar. Mit der Vortragsreihe möchten wir diese Ursachen in den Fokus rücken und verstehen, warum die durch Politik und Regierungen üblicherweise vorgeschlagene Maßnahmen notwendigerweise unzureichend sind. Denn alle Lösungsvorschläge, die nicht die gesellschaftlichen Ursachen der Krise benennen können, werden fruchtlos bleiben und das Problem verlagern. Indem Politik die gegebenen gesellschaftlichen Verhältnisse nicht infrage stellt, ist sie auf eine tiefgehende Weise autoritär - verwehrt Sie im Kern die vernünftige Bestimmung des gesellschaftlichen Umgangs mit der Natur, der Weise gesellschaftliches Leben solidarisch zu re_produzieren.

Was heißt all das für einen Klimagerechtigkeitsaktivismus, der nicht bloß Forderungen im Rahmen des Gegebenen aufstellt oder meint, die Politik könne es besser machen?

Mit der Vortragsreihe "You need to just stop!" möchten wir die Mittel unserer Kritik fürs Handgemenge schärfen.

2.6. > Valeria Bruschi & Moritz Zeile: Das Klima des Kapitals - Wachstumszwang und Ökologie

7.6. > Stefanie Hürtgen: Ökologie als Klassenkampf? Arbeit, Subjekt und Politiken der Erschöpfung

12.6. > Eklat.ms: Dasselbe in Grün. Eine Kritik der Green Economy

20.6. > Alexander Neupert-Doppler: Ökosozialismus

28.6. > eklat.ms: Break! Kritik der Klimapolitik im Staat des Kapitals

 

- Die Veranstaltungsreihe findet in Kooperation mit der B-Side Kultur e.V. statt!

 

Autor*in
eklat.ms