Anne Reiche wurde 1946 in Esslingen geboren. Ab 1965 war sie in Westberlin in der Studentenbewegung, Frauenkommune und Bewegung 2. Juni aktiv, was ihr unter anderem zehn Jahre Knast einbrachte. Nach der Haftentlassung ging sie 1982 nach Hamburg, wo sie ab 1984 in der Hafenstraße lebte und kämpfte. Am 12. April ist sie in Münster zu Gast und liest und diskutiert im Leo:16.
Im Buch „Auf der Spur“, die für den roten Faden in Anne Reiches Leben steht, verdeutlicht sie ihre Suche nach einer politischen Praxis, die reale Veränderungen erkämpft und die gleichzeitig auch ganz für sie selbst stimmt. Das war die Hafenstraße für sie, nach einem holprigen Weg und harten Erfahrungen, die sie aber nie dazu gebracht haben, sich damit abzufinden, dass es nicht weitergeht.
Sie war neunzehn als sie 1965 nach Westberlin zog. Dort wurde sie aktiver Teil der Protestbewegung und der ersten militanten Zusammenhänge. Dreimal verhaftet, schließlich verurteilt wegen versuchter Gefangenenbefreiung, Bankraub und Zugehörigkeit zur Bewegung 2. Juni. Insgesamt wurden es zehn Jahre Knast, wo sie zusammen mit den Gefangenen aus der RAF kämpfte und an den kollektiven Hungerstreiks teilnahm.
Nach ihrer Entlassung 1982 ging Anne Reiche nach Hamburg, wo sie den Kampf um die Hafenstraße mitprägte. Mit der Organisation des „VIVA St. Pauli“-Konzerts und der Entwicklung des Konzepts der Sozialen Straße hat sie wesentlich zum Erhalt der Häuser beigetragen. Anne Reiche schreibt direkt und „gerade heraus“, ihre Erinnerungen an bestimmte Menschen, bestimmte Situationen sind oft so lebendig, dass man beim Lesen das Gefühl hat, fast in Echtzeit dabei zu sein.
Die Lesung wird organisiert von der BI Uppenberg (uppenberger.de) in Zusammenarbeit mit dem Leo-Kollektiv. Weitere Infos unter szybalski.de.
Kommentare
Veranstaltung abgesagt
Leider hat Anne Reich die Veranstaltung abgesagt. Wir freuen uns aber trotzdem euch auf Bier und Limo ab 19 Uhr in der leo:16 begrüßen zu dürfen.