Michael Schüßler: Zur Kritik des performativen Körpers

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Zur Kritik des performativen Körpers

Vortrag und Diskussion mit Michael Schüßler

In Kooperation mit der Fachschaft Philosophie der WWU Münster

Im Vortrag möchte ich einen kritischen Blick auf Butlers Theorie des performativen Körpers und auf ihr Verständnis von Sprache werfen. Dabei werde ich entlang der Erkenntniskritik Theodor W. Adornos zeigen, dass Butlers Theorie in einer Hypostase der Vermittlung mündet, in der ein ›Vorrang des Objekts‹ und eine Eigengesetzlichkeit der (inneren) Natur ausgeblendet werden. Davon ausgehend werden unter Bezugnahme auf die sog. Kritische Theorie des Subjekts wichtige Argumente gegen einen strukturellen Vorrang der Sprache angeführt. Dafür werde ich in einer psychoanalytisch-materialistischen Perspektive am Gegenstand der frühkindlichen Entwicklung die gesellschaftliche bzw. sozialisatorische
Vermittlung von Trieb, Körper und Geschlecht erörtern. Hierbei stehen Aspekte des Leiblichen im Mittelpunkt, die nicht in Sprache aufgehen und Bedingungen ihrer Verleiblichung und Somatisierung darstellen.
Mit einigen Ausblicken auf den Zusammenhang von Leiblichkeit und Vernunft, mit dem sich im Begriff geistiger Erfahrung und entgegen der Kritik von Habermas durchaus ein ›normativer Standpunkt‹ der Kritischen Theorie innerhalb der Totalität instrumenteller Vernunft angeben lässt, soll der Vortrag schließen.

Michael Schüßler studierte und promovierte im Fach Soziologie. Er beschäftigt sich im Rahmen der älteren Kritischen Theorie u. a. mit dem Gegenstand des Leib-Körpers, mit der gesellschaftlichen Naturbeherrschung am Menschen und der sozialisatorischen Entwicklung autoritärer Einstellungen. In Kürze erscheint seine Dissertation: Die Sprachen des Leibes und die Leiblichkeit der Sprache. Aspekte der Kritischen Theorie des Körpers.

Der Vortrag findet via Zoom statt, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Link zur Veranstaltung: https://wwu.zoom.us/j/67624716844

Meeting-ID: 676 2471 6844