𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻𝘀𝗹ä𝘂𝗳𝗲 𝘃𝗼𝗻 𝗛𝗼𝗺𝗼𝘀𝗲𝘅𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻 𝗮𝘂𝘀 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗭𝗲𝗶𝘁, 𝗮𝗹𝘀 𝘀𝗶𝗲 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝗻𝗼𝗰𝗵 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗹𝗲𝘀𝗯𝗶𝘀𝗰𝗵 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝘀𝗰𝗵𝘄𝘂𝗹 𝗻𝗮𝗻𝗻𝘁𝗲𝗻, 𝘀𝗼𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻 „𝘃𝗲𝗿𝘇𝗮𝘂𝗯𝗲𝗿𝘁“ | 𝙍𝙚𝙜𝙞𝙨𝙨𝙚𝙪𝙧𝙞𝙣 𝘿𝙤𝙧𝙤𝙩𝙝é𝙚 𝙫𝙤𝙣 𝘿𝙞𝙚𝙥𝙚𝙣𝙗𝙧𝙤𝙞𝙘𝙠 𝙞𝙨𝙩 𝙖𝙣𝙬𝙚𝙨𝙚𝙣𝙙 – 13 Männer und Frauen im Alter zwischen 60 und 80 Jahren geben Auskunft darüber, wie sie Nationalsozialismus, Krieg und Nachkriegszeit in Hamburg erlebten. Sie erzählen von ersten heimlichen Romanzen, Vorladungen durch Sittenpolizei und Gestapo, Tarn-Ehen, Rosa Winkel, über Verfolgung und Vernichtung, über Subkultur und über ihren Alltag. Zum Beispiel Edith, die gemeinsam mit ihrer Freundin 38 Jahre lang ein Kaffee- und Konfitürengeschäft geführt hat. Oder Rudolf, der seine glücklichste Zeit erlebte, als er beim Fronttheater im Zweiten Weltkrieg Frauenrollen spielen durfte. In den Interviews wird nicht versucht, ein bisher „vergessenes“ Kapitel der Geschichtsschreibung nachzuliefern, sondern Schwule und Lesben mit ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen und -geschichten selbst zu Wort kommen zu lassen.
VERZAUBERT war der erste Film über Schwule und Lesben im Deutschland der NS-Zeit in der frühen Bundesrepublik. Auch 30 Jahre später ist das dokumentarische Porträt noch genauso mitreißend wie zur Zeit seiner Entstehung.
Deutschland 1992 · R & Db: Dorothée von Diepenbroick, Jörg Föckele, Jens Golombek, Dirk Hauska, Sylke Jehna · K: Vera von Wilcken · ab 0 J. · 92'