𝗔𝘂𝗰𝗵 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗗𝗗𝗥 𝗲𝗿𝗹𝗲𝗯𝘁𝗲𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗺𝗲𝗶𝘀𝘁𝗲𝗻 𝗛𝗼𝗺𝗼𝘀𝗲𝘅𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻 𝗔𝗻𝗴𝘀𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗦𝗰𝗵𝘂𝗹𝗱𝗴𝗲𝗳ü𝗵𝗹𝗲 – 1968 wird in der DDR der § 175, der die Homosexualität unter Strafe stellt, abgeschafft. Im real existierenden Sozialismus wird Homosexualität politisch zunächst als vernachlässigbares Thema behandelt. Die Kleinfamilie bildet den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Sozialisation. Schwule und Lesben leben auch in der DDR verborgen und wagen sich, wie im Westen auch, nur vereinzelt an die Öffentlichkeit. Vor dem Mauerbau knüpfen die Ost-Berliner noch gefährlich erscheinende Kontakte zu den West-Berlinern. Danach wird es stiller im schwulen Osten. Von der BRD und ihrer schwulen Emanzipationsbewegung beeinflusst und nur wenig zeitversetzt, bilden sich in der DDR Arbeitsgruppen zur Homosexualität.
OUT IN OST-BERLIN begleitet die Erzählungen von schwulen Männern und lesbischen Frauen durch die sozialistische DDR bis zum Mauerfall. Ihre unterschiedlichen Erfahrungen auf dem Weg zu einer selbstbewusst geouteten sexuellen Identität eint jedoch eine spezifische Perspektive: Sie werden vom wachsamen Auge der Stasi begleitet und ihre Schritte sind bis ins Bett hinein in unzähligen Akten-Dossiers notiert.
Deutschland 2013 · R & Db: Jochen Hick & Andreas Strohfeldt · K: Jochen Hick & Thomas Zahn · ab 12 J. · 94'