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𝗘𝗶𝗻 𝗙𝗶𝗹𝗺 ü𝗯𝗲𝗿 𝗱𝗶𝗲 𝗙𝗼𝗹𝗴𝗲𝗻 𝗲𝗶𝗻𝗲𝘀 𝗞𝗿𝗶𝗲𝗴𝗲𝘀, 𝗴𝗮𝗻𝘇 𝗼𝗵𝗻𝗲 𝗕𝗶𝗹𝗱𝗲𝗿 𝘃𝗼𝗺 𝗞𝗿𝗶𝗲𝗴. – Semaan führt ein ruhiges Leben auf seinem Hof in dem kleinen Dorf Ain el-Halazoun in den libanesischen Bergen. Der Ort wurde während der Kämpfe im libanesischen Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 völlig geleert und zerstört. Heute, viele Jahre nach einer offiziellen Aussöhnung, kommen seine ehemaligen Bewohner/innen – alle aus der el-Habre Familie – regelmäßig zurück, um ihr Land zu bewirtschaften und ihre Häuser zu besuchen und verlassen den Ort immer vor Sonnenuntergang.
In seinem tröstenden sowie humorvollen Film beobachtet Simon El Habre das Leben in seinem quasi-Geisterdorf und versucht, die kollektive und individuelle Erinnerung in einem Land zu reflektieren, das anscheinend nichts aus seiner Vergangenheit gelernt hat und für einen neuen Krieg bereit scheint.
»Viel wichtiger als die wenigen Worte, die der fast wie ein Eremit wirkende Semann von sich gibt, sind die Bilder. Ganz nebenbei sieht man da manchmal zerstörte Gebäude, Ruinen des Krieges, Betonfestungen, die wohl von einer Rakete getroffen wurden, aus denen Stahlträger ragen und die langsam aber unausweichlich von der Natur zurückerobert werden. Es sind schwache Narben in einer ansonsten zwar kargen, aber wunderschönen Landschaft. Brüche in der Natur, die mehr über die Brüche im Leben der Bevölkerung erzählen, als es viele Worte könnten.« (Michael Meyns in programmkino.de)SEMAAN BIL
DAY'IA · Libanon 2008 · R & Db: Simon El Habre · K: Bassem Fayad, Marc Karam · arab.OmU · 86'
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