SPIELREGEL FÜR EINEN WIEDERTÄUFERFILM

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filmclub münster: Jahresthema "Re-Orientation"

Halbdokumentarischer Film über die Verfassung der Wiedertäufer von Münster (1534) und die Verfassungsfeinde in der BRD (1975/76). Der Film legt den Akzent auf den Mechanismus, wie sich aus einer ursprünglich friedlichen protestantischen Bewegung durch Verfolgung und gewaltsame Unterdrückung langsam eine radikale Bewegung entwickelt habe, die schließlich – während der anderthalbjährigen Belagerung der Stadt Münster – in Fanatismus und Wahn endete. Dabei klagt der Film auch die absurde Einrichtung des Berufsverbotes in den 1970er Jahren an. Er wurde auf den Festivals von Berlin, Rotterdam und Pesaro mit großem Erfolg gezeigt. Später ging er durch die Clubkinos in Deutschland, Holland und Italien.

„Spielregel für einen Wiedertäuferfilm ist ein glänzender Film, der die Repression gegen die Wiedertäufer zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Münster der Repression, der die Mitglieder der legalen Kommunistischen Partei in der Bundesrepublik unterliegen, gegenüberstellt. (…) Der Film fasst das Problem historisch und fesselt den Zuschauer viel mehr als es eine konfuse Ansammlung von Material aus dem Repertoire oder undeutliche Anklagen hätten schaffen können.“ (Alberto Farassino, La Repubblica, 1977)

Regie: Georg Brintrup, Italien/Deutschland 1976, 70 min., FSK o.A., mit Michael Romat, Wilfried Gronau, Monika Ernst, Christoph Busch u.a., Deutsche Originalversion
8€, mit filmclub-Karte: 5€

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