Wir befinden uns in einer bemerkenswerten Situation. „Die Menschen sind geradezu besessen von der Sorge um sich selbst“, so Isolde Charim in ihrem Buch: Die Qualen des Narzissmus. Die zentrale Frage dabei lautet immer: Wie erreiche ich mein eigenes Ideal? Diese narzisstische Selbstsorge ist ein wichtiger Motor der kapitalistischen Gesellschaft und zugleich ein Mittel zur Unterwerfung. Charims Ansatz bietet unserer Meinung nach eine gute Analysebrille für den Bildungsalltag. Und dann kommt noch etwas hinzu: Die neuen Techniken der Digitalisierung, die auch in den Klassenräumen immer mehr Eingang finden, harmonieren perfekt mit dem Narzissmus der Kontrollgesellschaft und dienen einer forrtschreitenden Unterwerfung. ChatGPT wird zu einer imaginierten Supermaschine, einem Ideal, das auch an seinen Nutzerinnen und Nutzern – vor allem in der Schule – nicht spurlos vorbei geht.
Mit dem Schwerpunkt auf Schule und Bildung wollen wir diese Zusammenhänge aufdecken und reflektieren. Wir freuen uns auf spannende Diskussionen.
Freier Eintritt.
Veranstaltet vom B-Side Kultur e.V. in Kooperation mit der Gruppe exil Münster
