Ibis Hotel und MS Günther besetzt.

Am Mittwoch dem 29. April hat die Gruppe “Eklat” die MS Günther auf dem Dortmund-Ems-Kanal und das Ibis Hotel am Münsteraner Hauptbahnhof besetzt. Die Aktionen skandalisieren die katastrophalen Zustände insbesondere in den Flüchtlingslagern auf den ägäischen Inseln. Dort harren derzeit 40.000 Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser in maßlos überfüllten Lagern aus.

“Die Menschen in Moria haben weder die Möglichkeit ausreichend Abstand zueinander zu halten, noch entsprechende Hygienemaßnahmen zu treffen” erklärt Judith Beifuß, die Pressesprecherin der Gruppe Eklat Münster. “Diesen Zustand als ein Ergebnis der menschenverachtenden EU-Politik können und dürfen wir nicht weiter tolerieren. Daher fordern wir die sofortige Schließung und Evakuierung der Camps und die dezentrale, menschenwürdige Unterbringung der Menschen.”

Aufgrund der Corona Pandemie vergeben derzeit vereinzelte Hotels und Pensionen ihre Zimmer an wohnungslose Menschen. Diese Möglichkeit besteht in Münster allerdings noch nicht.

Die Aktionen der Gruppe sind Teil der internationalen Aktionswoche des …umsGanze! Bündnisses, das der transnationalen Plattform BeyondEurope angehört. Unter dem Aufruf “EVACUATE MORIA – SHUT DOWN CAPITALISM!” fanden europaweit in der Woche vom 29.April bis zum 03.Mai zahlreiche Aktionen statt. “Unseren Protest drücken wir in Form von Kfz-Demonstationen, Besetzungen, Plakaten und Transparenten aus, die im öffentlichen Raum die Profiteure von Abschottung, Ausbeutung und Ausgrenzung zur Verantwortung ziehen”, so die Sprecherin Ulrike Sommer des …umsGanze! Bündnisses.

Neben physischen Aktionen beteiligten sich zudem Hunderte auf Twitter an einem virtuellen Shitstorm gegen Akteure wie die Grenzsicherheitsbehörde Frontex, die Europäischen Union und die deutsche Regierung.

In einem Statement betont Judith Beifuß: “Unser Kampf um die Gesellschaft in und nach der Pandemie beginnt gerade erst. Die Aktionswoche hat gezeigt, dass wir trotz anhaltender Coronakrise unsere Forderungen auf unterschiedlichen Plattformen nach Außen tragen können, ohne dabei andere oder uns selbst zu gefährden.”

Autor*in
Gruppe Eklat