Ingeborg Bachmanns tiefsinnige und humorvolle Erzählung UNDINE GEHT als szenisch-musikalische Lesung mit Eva Schröer und Gregor Bohnensack - pay what you can - schnell Plätze sichern unter: lowinerei.de
„Mit meiner verbrannten Hand schreibe ich über die Natur des Feuers.“ Vor 50 Jahren starb Ingeborg Bachmann in Rom nach einem Brand in ihrer Wohnung. Um ihren Tod rankten sich sofort Gerüchte. Von Mord war die Rede. Von Flammentod. Die Zeitungen schrieben: „Undine ging.“ Zu verlockend war die Verwebung von Leben und Literatur, Wirklichkeit und Metapher. Später stellte sich heraus: sie zog sich im Tablettenrausch Verbrennungen zu, ihre starke, den Ärzten verschwiegene Medikamentensucht führte dann zu tödlichen Komplikationen.
Zuschreibungen von außen haben den Weg der Kärntenerin immer begleitet; ihre dichterische Größe ist heute unbestritten. Österreich ehrt sie aktuell mit einer Briefmarke, darauf ihr berühmtes Zitat: „Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar.“
Undine geht (1961) ist eine von Bachmanns bekanntesten Erzählungen. In ihr bearbeitet sie den Mythos Wasserfrauen, jener Naturwesen, die bei den Menschen ihr Glück suchen und nach verratener Liebe wieder in den Fluten verschwinden müssen - seelenlos und einsam ohne ihren „Hans“. Bachmann schenkt Undine erstmals eine eigene, ganz diesseitige Stimme, die abrechnet mit alten Zuschreibungen, verlogenen Redensarten, die „die Welt rund machen“ und sich zugleich nach einer wahren Begegnung sehnt...