Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg waren in nordwestdeutschen Kriegsgefangenenlagern Soldaten aus den britischen und französischen Kolonien in Afrika und Asien interniert. In diesem Vortrag geht es schwerpunktmäßig um Fotografien und Filme, die 1940/1941 in den Kriegsgefangenenlagern Bathorn im Emsland und Hemer im Sauerland entstanden. Im beiden Lagern befanden sich zu diesem Zeitpunkt zahlreiche nordafrikanisch-französische Kriegsgefangene.
Der Vortrag von Prof. Dr. Markus Köster fragt nach den Entstehungsbedingungen und -funktionen der Aufnahmen und nach der visuellen Konstruktion des „Fremden“, das sie vermitteln. Zudem wird er die Frage aufwerfen, ob und inwieweit es legitim ist, solche Bilder, die damals ohne Zustimmung der Betroffenen entstanden, heute noch öffentlich zu zeigen.
Dr. Markus Köster ist Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen und Honorarprofessor am Historischen Seminar der Universität Münster.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg- Ein vergessenes Kapitel der Geschichte“ statt, die vom 24. Februar bis zum 27. März 2025 im Foyer der Volkshochschule Münster gezeigt wird. Die Präsentation der Ausstellung erfolgt in Kooperation mit recherche international e.V., Köln. Der Verein zeigt vom 8. März bis zum 1. Juni 2025 im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln eine erweiterte Ausstellung und bietet ein umfangreiches Begleitprogramm. Alle Informationen zu dem Programm in Köln unter https://3www2.de