AUFRUF ZUR SOLIDARITÄT – FÜR DIE REVOLUTION IM IRAN
Hey World! Be their voice!
Die Proteste gegen das Regime der Mullahs und ihre „islamische Republik“ halten nun seit mehr als zwei Monaten an. Was im Iran stattfindet, ist historisch: Es ist eine Revolution. Hoffentlich eine siegreiche!
Auch in Münster finden seit Beginn der Proteste Solidaritätskundgebungen der iranischen Community statt. Am kommenden Samstag, den 19.11., wird es einen Marsch geben, zeitgleich mit dem „Global Rally for Iran’s Revolution“. Trauriger Anlass ist die akute, grauenvolle Bedrohungslage: 15.000 im Zuge der Revolution Inhaftierte wurden vom Mullah-„Parlament“ zum Tode verurteilt. Hinzu kommt das Gedenken an das große staatliche Massaker von November 2019, als 1.500 Protestierende hingerichtet oder ermordet wurden.
Für die Proteste ist es unheimlich wichtig, dass die Welt hinschaut und sich solidarisch zeigt: Hey World! Be their voice!
Was deshalb folgt ist ein
AUFRUF ZUR SOLIDARITÄT – FÜR DIE REVOLUTION IM IRAN.
Kommt und beteiligt euch an dem Marsch: Am 19.11. um 14 Uhr am Hauptbahnhof!
A feminist issue!
Es ist eine Revolution, deren Kern und Anfangsfunken feministisch ist. Ein System, das seit mehr als 40 Jahren eine ganze Bevölkerung unterdrückt, hat nun gute Chancen, zu Fall zu kommen, weil sich Frauen - nach dem staatlichen Femizid an der Kurdin Jina Amini - zur Wehr gesetzt haben.
Die Unterdrückung von Frauen und Queers ist eine Hauptstütze des Regimes. Die Rebellion gegen den Zwangshijab ist daher eine Rebellion gegen patriarchale Unterdrückung, gegen fundamentalistisch-islamische Unterdrückung, gegen das Herrschaftssystem des iranischen Regimes als solches. Deshalb trifft die Verfolgung aktuell besonders Frauen: Morde und Vergewaltigungen finden alltäglich statt.
Der Ruf dieser Revolution, der demnach für alle gilt, lautet: „Frau, Leben, Freiheit“!
Antifa Teheran - Antifa global
In den Kämpfen im Iran geht es um das Ende einer faschistisch-religiösen Herrschaft. Um das Ende einer systematischen Verachtung von Selbstbestimmung, Freiheit, Rechten, demokratischen politischen Formen, Legalität.
Das iranische Regime erinnert uns daran, dass es Schlimmeres gibt als das Normalelend bürgerlicher Gesellschaft: Dessen regressive Überwindung. Die Revolution im Iran erinnert uns daran, dass es Freiheiten gibt, die – so unvollständig sie in der aktuellen Gesellschaft sind – nicht selbstverständlich sind, die verteidigt werden müssen, für die es sich zu kämpfen lohnt.
Wer für die befreite Gesellschaft kämpft, will genau die radikale Realisierung dieser Freiheiten: Diese sind universal zu erkämpfen und konkret werden zu lassen.
Für viele – um alles!
Das Ende des iranischen Regimes wäre für so viele eine Befreiung. Für die iranische Bevölkerung. Für Frauen und Queers. Für ethnische und religiöse Minderheiten. Für die Besitzlosen.
Für Kurd*innen, die seit jeher verfolgt werden, und die die Proteste maßgeblich mitgetragen haben. Nun rufen auch Nicht-Kurd*innen: „Kurdistan, Auge und Licht des Iran!“. Für Arbeiter*innen, die in Streiks gegen die Racketwirtschaft des Regimes aufbegehren. Für die ganze Nahost-Region, in der die imperialen Hegemonieansprüche der Mullahs, etwa in Irak, Syrien, Libanon zu den größten Destabilisierungs- und Gewaltfaktoren zählen. Für Jüdinnen*Juden, da Antisemitismus und Vernichtungsträume gegen Israel offizielle Doktrin der Mullahs sind. Für globale Verhältnisse, in denen der Iran der Mullahs immer wieder bedrohend und erpressend auftritt.
Es geht um vieles – es geht um alles.
Wir wollen an eurer Seite stehen!
Die Menschen im Iran, die Frauen, die Kurd*innen und alle Minderheiten, die jungen Generationen: Sie sollen ihre Geschichte machen können. Wir hoffen, dass sich progressive Kräfte durchsetzen. Wir wissen, dass es sich auch nur für ein Stück Freiheit mehr, für ein Stück Angst weniger, gelohnt haben wird, zu kämpfen und die Köpfe zu erheben. Wir bewundern die Kraft der Freund*innen im Iran! Wir trauern um jede*, die in diesem Kampf ihr Leben verloren hat, wir stehen an der Seite derer, die Haft, Folter, Vergewaltigung erleiden mussten. Und wir danken den Frauen im Iran, die das Herz dieser Revolution sind.
Jin, Jiyan, Azadî!