Charlotte Kaiser vom IRTG Diversity wird unter dem Titel "Queering Intersectionality- Zwei Kritische Konzepte im Dialog" einen Vortrag im Hörsaal F2 im Fürstenberghaus halten.
Wer hat es nicht erst letzte Woche irgendwo gehört oder gelesen: ‚queer‘, ‚Intersektionalität‘ – zwei Wörter mit mittlerweile inflationärem Gebrauch, deren Bedeutung und Hintergrund aber oft viele Fragezeichen hinterlässt. In diesem Vortrag werden beide Konzepte vorgestellt und daran anschließend versucht, sie in einen produktiven Dialog zu bringen.
Sowohl Intersektionalität als auch die Queer Studies haben ihren Ursprung in sozialem Aktivismus, in Kämpfen gegen Diskriminierung und in politischem Protest. Beide Konzepte wurden Ende der 1980er bzw. Anfang der 1990er Jahre in den akademischen Kontext eingeführt (Crenshaw 1989; de Lauretis 1991) und sind seitdem integrativer Bestandteil vielfältiger Disziplinen insbesondere in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Trotz ihrer gemeinsamen Haltung, einer kritischen Perspektive gegenüber gesellschaftlichen Normen, unterscheiden sich queer und Intersektionalität maßgeblich darin, welche Formen von Diskriminierung in ihrem Fokus stehen: während Intersektionalität sich häufig auf die klassische Trias race, class, gender bezieht, dreht sich bei queer alles um nicht normative sexuelle Identitäten. Dennoch erscheint – im Kontext aktueller Theoriedebatten – ein Dialog zwischen beiden Feldern produktiv, denn: was passiert, wenn wir Intersektionalität queeren oder queerness intersektional betrachten? Welche gemeinsamen Kontroversen verbinden Intersektionalität und Queer Studies? Welche Faktoren behindern ihr Zusammenwirken? Und inwiefern könnten sie sich gegenseitig bereichern?
Link zur FB-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/559835218119429/