Queer Monday | Ulrike Ottinger: Freak Orlando

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𝗤𝘂𝗲𝗲𝗿𝗲𝘀 𝗪𝗲𝗹𝘁𝘁𝗵𝗲𝗮𝘁𝗲𝗿: 𝗥𝗲𝗶𝘀𝗲𝗻 𝗱𝘂𝗿𝗰𝗵 𝗥𝗮𝘂𝗺, 𝗭𝗲𝗶𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗚𝗲𝘀𝗰𝗵𝗹𝗲𝗰𝗵𝘁 – An Virginia Woolfs Roman „Orlando. Die Geschichte eines Lebens“ (1928) und Todd Brownings Filmklassiker „Freaks“ (US 1932) angelehnter, experimenteller Spielfilm. In fünf Episoden sieht man die Hauptfigur, den „Freak“ Orlando Zyklopa, in fünf Epochen der Geschichte: in der Antike, im Mittelalter, im 18. Jahrhundert, um 1900 und im späten 20. Jahrhundert. Wie die Romanfigur kann Orlando sein Gesicht wechseln, nach dem Tod wiedergeboren werden und in verschiedenen Jahrhunderten leben, ohne merklich zu altern.
 
»Das Werk von Ulrike Ottinger ist bis heute eine Ausnahmeerscheinung im deutschen Kino. Ihre in den 1970er und 1980er Jahren entstandenen Spielfilme waren damals schon „queer“ im besten Sinne: nicht nur in ihrer Motivik, sondern auch in ihrem unbändigen Formenreichtum über Gattungsgrenzen und Erzählkonventionen hinweg. … Seine üppigen Arrangements in bizarren Stadt- und Industrielandschaften bergen Irritation und Abgründigkeit, stets aber auch Komik. Ob Eddie Constantine als stürzender Säulenheiliger mit Neon-Herz, die heilige Bartfrau Wilgeforte am Kreuz oder der narzisstische Hermaphrodit über seinem Spiegelbild inmitten einer Kohlegrube: Die ebenso verspielten wie auratischen Bilder von FREAK ORLANDO bleiben eingeschrieben in die Filmgeschichte und in die Köpfe derer, die ihn sehen.« (Natalie Lettenewitsch)
 
Deutschland 1981 · R, Db & K: Ulrike Ottinger • Mit Magdalena Montezuma, Delphine Seyrig, Galli Müller, Eddie Constantine, Else Nabu u.a. · ab 16 J. · 126'
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