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𝗦𝗲𝗰𝗵𝘀 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻𝘀𝗹ä𝘂𝗳𝗲 𝗱𝗲𝘂𝘁𝘀𝗰𝗵𝗲𝗿, ö𝘀𝘁𝗲𝗿𝗿𝗲𝗶𝗰𝗵𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗿𝘂𝘀𝘀𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗿 𝗝𝘂𝗱𝗲𝗻, 𝗱𝗶𝗲 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝗶𝗺 𝗴𝗲𝗺𝗲𝗶𝗻𝘀𝗮𝗺𝗲𝗻 𝗙𝗹𝘂𝗰𝗵𝘁𝗽𝘂𝗻𝗸𝘁 𝗦𝗵𝗮𝗻𝗴𝗵𝗮𝗶 𝗸𝗿𝗲𝘂𝘇𝗲𝗻 – Aus Erzählungen, Fotos, Dokumenten und neuen Bildern aus der größten und widersprüchlichsten Metropole des Fernen Ostens wird ein Ganzes, in dem das historische Exil aktuelle Brisanz gewinnt. Langsam und vorsichtig nähert sich der Film der Stadt wie ein Reisender vom Meer, betrachtet den Hafen, bleibt an europäisch anmutenden Fassaden hängen, lange Einstellungen von Märkten, Stadtverkehr; einer Suppenküche. Er berichtet von einer gegenwärtigen Abwesenheit, die zarte Spuren hinterlassen hat – die der Juden in Shanghai. Fragment einer Stadtgeschichte, über die sich sowohl die chinesische Geschichtsschreibung als auch die der Diaspora bislang ausgeschwiegen haben.
Ottinger lässt sie wiedererstehen, indem sie Menschen reden lässt, ihnen viel Zeit für die persönliche und allgemeine Geschichte gibt. Drei Wellen jüdischer Zuwanderung hat Shanghai erlebt: eine kaufmännische im 19. Jahrhundert durch die Sephardim und zwei der Flucht vor osteuropäischen Pogromen und dem deutschen Völkermord. Heute sind sie erneut vertrieben; manche schon durch die japanische Okkupation in den vierziger Jahren, die restlichen durch die chinesische Rückeroberung in den Fünfzigern.
Deutschland 1997 · R, Db & K: Ulrike Ottinger · 275' mit Pause
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