2002 ging es los mit chefduzen, dem Forum der Ausgebeuteten
Es war ein Versuch, jenseits der linken Kampagnenpolitik, eine lebensnahe und alltagstaugliche klassenkämpferischen Selbstorganisierung zu entwickeln. Die Soziale Frage als Motor des Ganzen, eine Einladung zum Stammtisch für alle mit und ohne Job, um sich über Probleme mit Arbeit, Armut und Ämtern auszutauschen. Das zur Jahrtausendwende popular werdendende Internet ermöglichte auch einen virtuellen Stammtisch. Spektakuläre juristische Angriffe von Ausbeutern gegen das Forum der Ausgebeuteten, machten diese Plattform bekannt und populär. Aus dem Austausch entwickelten sich Treffen, Flugblätter, Kollegenzeitungen für Call Center und Leiharbeit und es gab Aktionen an Werkstoren und auf der Straße. Die Betroffenen fetzten und politisierten sich, die Debatten der Ausgebeuteten wurden aufgegriffen von Medienleuten und sie setzten sich fort in linken Organisationen. Es entwickelten sich beeindruckende Kämpfe, wie erfolgreiche grenzüberschreitende Solidaritätsaktionen, eine 80%ige Beteiligung an ein Sick-out in einem Callcenter oder einem Wilden Streik am Airport Hamburg.
In der Veranstaltung gibt es Erfahrungen und Anekdoten aus zwei Jahrzehnten Debatten, Streit und Kämpfen sowie viel Raum für Austausch und Diskussion.
Eine Veranstaltung von Berg Fidel Solidarisch und der FAU Münster.