Lesekreis:
Herrschaft.Totalität.Kritik.
Kritische Theorie und Gesellschaftskritik
Mit dem Leseraum „Herrschaft. Totalität. Kritik“ möchten wir durch einige jüngere Texte Themen der Gesellschaftskritik behandeln. Jede*r ist eingeladen, und ein Einstieg ist zu jeder Zeit möglich.
- Jeden zweiten Montag. 17.45-19.45
- Domplatz 23 - 205 (Philosophicum)
10.11.: Hendrik Wallat, Philosophische Elemente materialistischer Herrschaftskritik: Freiheit, Erkenntnis, Wahrheit - Aus: H. Wallat, Fundamente der Subversion. Über die Grundlagen materialistischer Gesellschaftskritik, Münster 2015.
24.11.: Alexander Struwe, Das Problem der Totalität. Marx’ »theoretische Revolution« - Aus: A. Struwe, Totalität. Marx, Adorno und das Problem kritischer Gesellschaftstheorie, Berlin 2025 (Auswahl)
8.12.: Alexander Struwe, Adornos materialistische Gesellschaftstheorie - Aus: A. Struwe, Totalität. Marx, Adorno und das Problem kritischer Gesellschaftstheorie, Berlin 2025 (Auswahl)
15.12.: Luise Henckel, Zum Verhältnis der Kritischen Theorie zur Kritik der Politik - In: J. Ehlers e.a. (Hg.): Subjekt und Befreiung. Beiträge zur kritischen Theorie. Berlin 2022.
12.1.: Christian Thein, Critical Theory zwischen Akademisierung und Politisierung – Zehn Thesen - Aus: Chr. Thein, Konstellationen und Transformationen: Zwischen alter und neuer Kritischer Theorie, Weinheim 2025.
26.1.: Christine Kirchhoff, Hass auf Vermittlung und “Lückenphobie” - Zur Aktualität der Psychoanalyse - in: Phase 2 nr. 41
Teaser: Die Frage wäre, was die Synthese dieser Gesellschaft ausmacht – als eine in sich widersprüchliche Vergesellschaftung, die im Widerspruch zu Vernunft und Freiheit sowie zu den Bedürfnissen der Einzelnen steht und sich dennoch zusammenhält und eine eigene Rationalität entfaltet –, von den Menschen in ihr getragen und zugleich durch sie hervorgebracht. Das Begreifen dieser gesellschaftlichen Verhältnisse kann diese nicht selbst in ihrem irrationalen Kern reproduzieren, sondern fällt mit deren Kritik zusammen. Kritische Theorie praktiziert genau diese Arbeit der Kritik: Während sie die Verstrickung der Einzelnen – ihrer Vernunft und ihrer Psyche – reflektiert und bedenkt, setzt sie zugleich deren widerständige Kraft frei. Diese Kritik ist darin durchaus die Entfaltung jenes Imperativs, die Verhältnisse zu erkennen und zu überwinden, die die Menschen zu verächtlichen Wesen machen, weil in ihnen Herrschaft und Zwang fortbestehen. Zugleich verweigert sich eine solche Kritik dem Zwang, diesen Verhältnissen eine ebenfalls ideologische Gegenweltanschauung entgegenzusetzen – dem Zwang, mitzumachen, dem Zwang, die eigene Ohnmacht zu überspielen.
Der Arbeistkreis Allerdings! - ak kritische theorie ist ein freier Zusammenschluss von Personen an der Uni und außerhalb, die sich mit Gesellschaftskritik im Sinne der kritischen Theorie auseinandersetzen. Wir verstehen uns als Raum für gemeinsame Lektüre, Diskussion und theoretische Arbeit.