𝗗𝗶𝗲 𝗳𝗮𝘀𝘁 𝘂𝗻𝗴𝗹𝗮𝘂𝗯𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻𝘀𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗲𝗶𝗻𝗲𝘀 𝘄𝗮𝗿𝗺𝗵𝗲𝗿𝘇𝗶𝗴𝗲𝗻, 𝘀𝗮𝗻𝗳𝘁𝗺ü𝘁𝗶𝗴𝗲𝗻 𝗠𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻, 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗰𝗼𝘂𝗿𝗮𝗴𝗶𝗲𝗿𝘁𝗲𝗻 𝗔𝘂ß𝗲𝗻𝘀𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝗶𝗻, 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗲𝘄𝗶𝗴𝗲𝗻 𝗞ä𝗺𝗽𝗳𝗲𝗿𝗶𝗻 – Rosa von Praunheims Porträt von Charlotte von Mahlsdorf erzählt in einer Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm auch die Geschichte deutscher trans* Menschen zwischen Jahrhundertwende und Mauerfall: 1928 als Junge geboren, wächst Charlotte in der Zeit des Nationalsozialismus auf, findet Verständnis nur bei der lesbischen Tante. Der Vater ist ein herrischer, gewalttätiger Mann, und als er die ganze Familie bedroht, erschlägt Charlotte ihn. Sie kommt in die Psychiatrie, ins Jugendgefängnis, und entkommt kurz vor Kriegsende einem Erschießungskommando der SS. Nach dem Krieg restauriert sie ein Schloss, errichtet in Mahlsdorf, einem Vorort Berlins, das einzige Privatmuseum der DDR, das ganz im Stil der Gründerzeit eingerichtet ist.
Als einziger bekannte trans* Mensch der DDR wird sie auch dort schikaniert und bleibt selbst im wiedervereinten Deutschland, wo ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen wird, eine Außenseiterin. 1997 wird bekannt, dass sie Anfang der 70er Jahre für die Stasi gearbeitet hatte. Sie habe aber nur etwas von amerikanischen Soldaten erzählt. „Mehr nicht“, so „Lottchen“ gegenüber der taz.
Deutschland 1992 · R & Db: Rosa von Praunheim · K: Lorenz Haarmann • Mit Charlotte von Mahlsdorf, Jens Taschner, Ichgola Androgyn, Robert Dietl, Heiner Carow, Tima die Göttliche, Ovo Maltine u.a. · ab 12 J. · 94'