Ulrike Ottinger: Vier kurze Filme von Ulrike Ottinger

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𝗕𝗲𝗿𝗹𝗶𝗻, 𝗱𝗶𝗲 𝘀𝗶𝗲𝗯𝗲𝗻 𝗧𝗼𝘁𝘀ü𝗻𝗱𝗲𝗻, 𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗚𝗿𝗼𝘁𝗲𝘀𝗸𝗲 𝘂𝗻𝗱 𝗝𝗮𝗰𝗸 𝗦𝗺𝗶𝘁𝗵
𝗨𝗦𝗜𝗡𝗜𝗠𝗔𝗚𝗘 (1987, 10 Minuten): »Aus den Berlin-Filmen ausgewählte Industrie- und Stadtlandschaften wurden für USINIMAGE nochmals dokumentarisch aufgenommen und mit den entsprechenden Spielfilmszenen unterschnitten, um dieselbe Landschaft durch künstlerische Verfremdung und Verdichtung neu akzentuieren. Eine Auseinandersetzung mit der Stadtarchitektur, in der der Drehort nicht nur als Folie dient, sondern selbst mit zum Inhalt wird.« (Ulrike Ottinger)
𝗦𝗨𝗣𝗘𝗥𝗕𝗜𝗔 – 𝗗𝗘𝗥 𝗦𝗧𝗢𝗟𝗭 (1986, 16 Minuten): Ein Triumphzug und ein Totentanz. »Superbia, die Hoffart oder Stolz, zieht zu ihrer Hochzeit mit der Welt, die Peitsche in der einen, den Spiegel in der anderen Hand. Sie, die erste der christlich-mittelalterlichen Todsünden und Wurzel aller übrigen, lenkt ein auf Wolken daher-kommendes Gefährt, auf dem die Gesellschaft der Mächtigen thront, ein siebenköpfiger Olymp flitterhafter Karnevalsfiguren. Ottingers so überquellende wie exakt kontrollierte Phantasie verschmilzt den Bilderreichtum der Zeiten und Kulturen zu einer modernen filmischen Allegorie.« (Karsten Visarius)
𝗗𝗔𝗦 𝗘𝗫𝗘𝗠𝗣𝗟𝗔𝗥 (2002, 19 Minuten): „Und in diesem Schrank“, sagte der Museumsleiter, „befindet sich etwas in der gesamten UdSSR Einmaliges, etwas in seiner Art höchst Seltenes: das Exemplar eines Spießers aus dem Jahre 1905.“ Ein zaristischer Beamter der zwölften Rangstufe – der Spießer – findet sich in der frühen Sowjetunion wieder, nachdem er, vor der Revolution versehentlich verhaftet, in tiefste Ohnmacht und schließlich in lethargischen Schlaf fällt. Als er nach zwanzig Jahren erwacht, versteht er die Welt nicht mehr. Aber ein Spießer findet immer seinen Weg.
𝗦𝗧𝗜𝗟𝗟 𝗠𝗢𝗩𝗜𝗡𝗚 (2009, 29 Minuten): Produziert im Auftrag des Arsenal Instituts für das Festival „LIVE FILM! JACK SMITH! Five Flaming Days in a Rented World“. »An einem Ort fern und nah leben Dinge durch die Erinnerung und die Bedeutung, die Menschen ihnen geben. Mein Fundus an Objekten steht dem nicht weniger realen Fundus meines Gedächtnisses in nichts nach. Sie animieren sich gegenseitig und bringen immer wieder Neues und Unerwartetes zu Tage. Es ist, als ob man dem wechselvollen Spiel seiner Gedanken mit seinen unendlichen Verknüpfungspunkten während des Entstehens zuschaut.« (Ulrike Ottinger)
gesamt 74'
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