Nachdem sich das Café Chaos in seiner monatlichen Vortragsreihe im Jugendzentrum JuWeL im April bereits mit Faschismustheorien beschäftigt hat, folgt am 28. Oktober nun ein Vortrag zum Begriff „Islamfaschismus“ und dessen Gehalt.
In extrem rechten und rechtspopulistischen Polemiken dient das Schlagwort „Islamfaschismus“ häufig als Kampfbegriff, um pauschal gegen „den“ Islam, Einwanderung und heterogene Gesellschaftsentwürfe zu agitieren. Die Rede vom „Islamfaschismus“ soll in diesem Zusammenhang vor allem die eigenen rassistischen Weltbilder legitimieren. Gleichzeitig gibt es aber auch VertreterInnen in der extremen Rechten, die sich positiv auf „den“ Islam beziehen und ihn als möglichen Bündnispartner gegen den – aus ihrer Sicht – eigentlichen Feind betrachten: den „westlichen“ Liberalismus. Nicht nur aus diesem Grund sehen auch antifaschistische und gesellschaftskritische Autor*innen eine Nähe zwischen islamistischen und extrem rechten Strömungen und Gruppierungen, so dass auch in deren Analysen und Veröffentlichungen bisweilen vom „Islamfaschismus“ bzw. von „islamischem Faschismus“ gesprochen wird. Eine Leitfrage des Abends lautet demnach: Können die Instrumentarien kritischer Faschismustheorien dazu beitragen, den „Islamischen Staat“ und andere islamistische Bewegungen zu analysieren?
Der Vortrag des Historikers Michael Sturm aus Münster beginnt um 19:30 Uhr. Einlass ist ab 19 Uhr, der Eintritt ist wie immer kostenlos und offen für Menschen jeden Alters. Sollten sich kurzfristige Änderungen ergeben, werden diese auf der Facebook-Seite des Café Chaos' mitgeteilt: facebook.com/cafechaos.juwel