𝗦𝘂𝗯𝘁𝗶𝗹𝗲 𝘄𝗶𝗲 𝗯𝗲𝗵𝘂𝘁𝘀𝗮𝗺𝗲 𝗔𝗻𝗻ä𝗵𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗮𝗻 𝗠𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵 𝘂𝗻𝗱 𝗧𝗶𝗲𝗿 𝗶𝗻 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗺 𝘂𝗺𝗸ä𝗺𝗽𝗳𝘁𝗲𝗻 𝗚𝗲𝗯𝗶𝗲𝘁 – Landshaft entwirft die Psychogeographie einer geopolitisch aufgeladenen Landschaft und seiner Einwohner zwischen Extraktivismus, Krieg und Vertreibung. In Form einer Reise im Osten Armeniens folgt der Film menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren auf ihrem Weg durch die Landschaft, vom Sewan See bis zur seit dem Karabach-Krieg 2020 aserbaidschanisch besetzt Sotk-Goldmine. Dokumentarfilm über den Konflikt zwischen Armenien und Azerbaidschan um die Kontrolle über die Karabakh-Region. Filmemacher Daniel Kötter reist vom Sewansee bis zur Goldmine von Sotk, die seit dem Blitzkrieg von 2020 von Aserbaidschan besetzt ist. Er unterhält sich mit den Bewohnern der Region und trifft dabei auf Menschen, die in ständiger Unsicherheit leben – unsicher, wem das Land, auf dem sie leben, denn nun offiziell gehört, und unsicher darüber, nach wessen Vorgaben sie sich richten sollen, während die Mächtigen einen Kampf austragen, dessen Preis letztlich die Bewohner des Gebiets zahlen müssen.
Jurybegründung des Verbands der deutschen Filmkritik: »Wie sich ein Krieg in die Landschaft zurückzieht und sich dort als stumme geopolitische Formation abbildet, während die Menschen ihrem Leben weiter nachgehen – davon erzählt in eindrücklichen, aber immer auch respektvoll Distanz wahrenden Bildern unser Gewinnerfilm. Hier ist nichts embedded, hier gibt es keine großen Ereignisse und höchstens einen Aufruhr unter den Schafen. Auf trügerische Weise scheint sich alles dem Zyklus der Natur unterzuordnen, während der Konflikt jederzeit wieder ausbrechen kann – so geschehen zuletzt im Spätsommer 2023. Für seine gleichermaßen subtile wie behutsame Annäherung an die Menschen und Tiere, die im von Bergen eingehegten armenisch-aserbaidschanischen Grenzgebiet leben, geht der Preis für den Besten Dokumentarfilm an Daniel Kötter für seinen Film LANDSHAFT.«
Լանդշաֆտ Deutschland 2023 · R, Db, K: Daniel Kötter · armen.OmU · 96′