"Riace kann man nicht verhaften! - Riace kann man nicht aufhalten!"
Geflüchtete Menschen bekommen ein neues Zuhause, ein aussterbendes Dorf bekommt neue Bewohner, und der Staat spart Geld: Dies ist die erfolgreiche Geschichte von Riace in Kalabrien, der nun durch die rechte Regierung in Italien ein Ende gesetzt werden soll.
Seit 1998 ein Schiff mit 200 kurdischen Menschen vor der Küste von Riace ankam, sind Hunderte von Menschen aus Afghanistan, dem Irak und Eritrea dort aufgenommen worden, wurden in leerstehende Häuser einquartiert, lernten italienisch, bekamen Arbeit. Die Schule wurde wieder geöffnet, es entstanden Cafes und Geschäfte, es kamen Touristen.
Der Bürgermeister von Riace, Domenico Lucano, erhielt eine Sondergenehmigung von der Regierung für sein Aufnahmemodell – und lange Jahre viel Anerkennung im In- und Ausland.
Das will die rechstsextreme Regierung, allen voran Innenminister Salvini von der Lega Nord, nun beenden, offenbar um zu verhindern, dass weitere Städte sich dem Beispiel von Riace anschliessen (was zum Teil schon erfolgt ist).
In Italien gibt es zahlreiche Solidaritätsveranstaltungen für Riace und seinen Bürgermeister, für den 10. November ist eine weitere große Demonstration in Rom geplant.
„Münster – Stadt der Zuflucht“, „Seebrücke Münster“ und andere Initiativen protestieren mit einer Mahnwache gegen diese flüchtlingsfeindliche Politik und die zunehmende Kriminalisierung von Flüchtlingshelfer*innen.
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