Die fortschreitende Unabhängigkeit ehemaliger Kolonien ab Mitte des 20. Jahrhunderts beendete zwar formal die kolonialistische und imperialistische Herrschaft und Tradition im engeren Sinne – wirtschaftliche und politische Abhängigkeiten blieben dabei aber fast unverändert.
Ebenfalls zeigte sich das Bestehen von kolonialistischen Diskursen und Denkweisen, auch im Bereich der Wissenschaft.
Postkoloniale Theoretiker*innen wie Edward Said, Frantz Fanon und Gayatri Spivak zeigten auf, dass durch die Konstruktion eines fundamental „Anderen“ („The Other“) wirtschaftliche, politische und kulturelle Machtgefälle auch heute noch in der gedanklichen Selbstkonstruktion von „westlichen“ Gesellschaften stabil bleiben und latente Rechtfertigungsmechanismen für die heutige politische, wirtschaftliche und soziale Lage „nicht-westlicher“ Gebiete sind. Die Entwicklung von „westlichen“ und „nichtwestlichen“ Gesellschaften als getrennte Prozesse zu verstehen, wird durch postkoloniale Denkansätze entlarvt.
Daher laden wir euch ein am 21.06.2018 an „Decolonize! Lange Nacht der Postkolonialen Perspektiven“ teilzunehmen (IfPol – Institut für Politikwissenschaft - Scharnhorststr. 100).
Unser Programm:
#Slot1
18:00-19:00h SCH100.2
Carolina Tamayo Rojas (Berlin):
Selbstbestimmung und indigener Widerstand –Alternativen zur Entwicklung in Süd-West-Kolumbien.
18:00-19:00h SCH100.3
Felix Axster (Berlin):
Arbeit an der „Erziehung zur Arbeit“ oder: die Figur des guten deutschen Kolonisators.
#Slot2
19:30-20:30h SCH100.2
Deborah Nyangulu (Münster): Postcolonial Resurrections? Emerging Debates in the 21st Century Present.
19:30-20:30h SCH100.3
Dörte Lerp (Köln):
Zwischen Intimität und Abgrenzung – Die koloniale Geschlechterordnung und ihre Spuren in die Gegenwart.
19:30-20:30h SCH100.124
Javid Nabiyev (Düsseldorf): Refugees and LGBTIQ*in Germany: Discussion about Racism, White Supremacy and Homophobia.
#Slot3
21:00-22:00h SCH100.2
Caroline Kögler (Münster):
‘The Market as a Dimension of Practice’ – Kommodifizierung, Ideologie und Postkoloniale Studien.
21:00-22:00h SCH100.3
Linda Supik (Münster):
Rassistische Diskriminierung und statistische Sichtbarkeit in der deutschen Surveyforschung.
21:00-22:00h SCH100.124
Elando Tenge (Brighton):
Von der Santa Maria zur Iuventa. Zur Kolonialität des europäischen Grenzregimes auf dem Mittelmeer.
#Film- und Videoscreenings
18:00-22:00h SCH100.125: u.a. mit White Charity. Schwarzsein & Weißsein auf Spendenplakaten. (2011)
#Disco PoKo
Ab 22:00h Party in der Baracke.
Außerdem wird es Stände geben, an denen ihr mit Kulinarischem versorgt werdet, damit ihr für den Abend gestärkt seid.