Die Linse zeigt zur Reichspogromnacht: "Jetzt - nach so viel Jahren" (dt./engl.OmU)

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Ein besonderes Zeitdokument

Das Dorf Rhina Rhina liegt im osthessischen Kreis Hersfeld-Rotenburg. Bis 1923 war der Ort der einzige in Preußen, in dem die Mehrheit der Bevölkerung jüdisch war. Ab 1934 kam es zu Übergriffen auf jüdisches Eigentum und auch auf Menschen jüdischen Glaubens. 1935 wurden die Besucher der Synagoge zusammengeschlagen. Am 1. März 1939 meldete der Bürgermeister den Ort als „judenfrei“.

Pavel Schnabel und Harald Lüders drehen zu Beginn der 80er Jahre in dem Dorf und interviewen die dortige Bevölkerung. In den USA sprechen sie mit Juden, die rechtzeitig das Dorf verließen. Der Dokumentarfilm ist eine filmische Suche nach den Erinnerungsspuren, die die vertriebenen jüdischen Bewohner bei ihren christlichen Nachbarn im nordhessischen Dorf Rhina hinterlassen haben. Er ist wahrscheinlich das einzige Filmdokument, das die fehlende Vergangenheitsbewältigung im Milieu von bäuerlichen Protagonisten zeigt. Zirka 35 Jahre nach Erstellung des Films erhält man einen authentischen Eindruck von Land und Menschen zu Beginn der 80er Jahre in Nordhessen.

Deutschland 1981 · R: Pavel Schnabel · Db: Harald Lüders, Pavel Schnabel · 60'

 

 

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