Wir erinnern mit einer Kundgebung an den gewaltsamen Boykott sogenannter „jüdischer Geschäfte“ im März und April des Jahres 1933. Geschäfte oder Unternehmen deren Inhaber*innen oder Mitarbeiter*innen jüdisch waren wurden zum Ziel staatlich geplanter und von SS, SA und Hitlerjugend umgesetzter Zwangsschließungen, Zerstörungen und Schmierereien. Vielerorts blieben zwar Geschäfte geöffnet, aber uniformierte Nationalsozialist*innen „kontrollierten“ die Eingänge, schikanierten Kund*innen und Mitarbeiter*innen und erklärten den Einkauf in betroffenen Geschäften als „Volksverrat“. Der Boykott war von staatlicher Seite ausdrücklich angeordnet und war eines der ersten Beispiele großangelegter Gewalt und Willkür des nationalsozialistischen Staatsapparates, aber auch der breiten Akzeptanz oder Passivität der Bevölkerung. Auf offener Straße wurden Jüd*innen systematisch angegriffen, beleidigt und ihr Eigentum zerstört. Nichts davon mitzubekommen war in deutschen Städten unmöglich!
Auch in Münster „boykottierten“ die Nationalsozialist*innen, aber auch die einfache Bevölkerung am 28. März 1933 „jüdische“ Geschäfte im Herzen der Stadt. Der Eingang des EPA (Einheitspreis-Aktiengesellschaft) – Kaufhaus wurde ebenso wie andere Geschäfte, Kanzleien und Arztpraxen von Nationalsozialist*innen (in diesem Fall SA-Männern) „bewacht“ wie auf den Bildern zu sehen ist, um Kund*innen am Eintreten zu hindern und sie einzuschüchtern. Der spezifische Fall des EPA-Kaufhauses in Münster ist besonders perfide, da sich der Boykott gegen die abstraktere Struktur des Kaufhauses als „jüdische Idee“ und nicht gegen die Besitzer*innen oder Mitarbeiter*innen richtete.
Wir wollen die Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft und die Shoa wachhalten und gleichzeitig eine starke Mahnung für die Gegenwart aussprechen. Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dass Geschichtsrevisionismus keinen Platz in unserer Gesellschaft hat.
Wir leben in Zeiten hoher Zahlen an Straftaten mit antisemitischem Hintergrund und rassistisch motivierter Gewalt. Mit unserer Arbeit sensibilisieren wir Politik, Kirche und Zivilgesellschaft für die Folgen von Rechtspopulismus und rechtsextremer Stimmungsmache. Wir appellieren, gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt aufzustehen und sich für Vielfalt und Menschenfreundlichkeit stark zu machen.
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Kommentare
Gast aus Bayern
Guter Bericht und ich dachte stets bei den Linken ist nur eine vernünftige Person.
Wer ? Natürlich Sarah, die einzige Linke bei klaren Verstand. Bei allen anderen ist es
leider so das die Realität und das Gehirn unterschiedliche Wege gehen.
Trotzdem, offene Grenzen für jedermann. Jeder soll kommen. Wir Linken kümmern
uns darum, denn wir sind Gutmenschen und lassen andere bezahlen.
Gast aus Bayern
Sehe ich ebenfalls so. Frau Wagenknecht sollte aus ihrer Sammlungsbewegung eine eigene Partei
gründen. Weg von den Linken, die sind zu nichts zu gebrauchen. Offene Grenzen für alle, das muß
man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Meine Güte, wie naiv und dumm sind die Linken.
Sarah, günde eine eigene Partei, nehme die Vernünftigen mit und schick Rixinger und Kipping nach
Nirwana, ganz weit weg.
Was hat das hier zu suchen?
Ich frage mich gerade, was die beiden vorherigen Einträge, die sich an "Die Linke" richten, hier zu suchen haben. Bitte adressiert doch eure Kritik an die Menschen, die ihr kritisieren wollt und nicht auf irgendeiner Seite, die ihr gerade im Internet gefunden habt. Oder schreibt ihr Kritik an Merkel auch ins Forum des nächstgelegenen Kindergartens?