Queer Monday: Orlando, meine politische Biografie

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»𝗦𝗼 𝘄𝗶𝗿𝗱 𝗱𝗲𝗿 𝗙𝗶𝗹𝗺 𝘀𝗲𝗹𝗯𝘀𝘁 𝘇𝘂 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗺 𝘀𝗽𝗶𝗲𝗹𝗲𝗿𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗠𝗮𝗻𝗶𝗳𝗲𝘀𝘁 𝗱𝗲𝗿 𝗧𝗿𝗮𝗻𝘀𝗶𝘁𝗶𝗼𝗻, 𝗱𝗲𝘀 Ü𝗯𝗲𝗿𝗴𝗮𝗻𝗴𝘀, 𝘇𝘂 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗺 𝗥𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻.« (𝗗𝗶𝗲 𝗭𝗲𝗶𝘁) – In „Orlando“ (1928) erzählt Virginia Woolf die Geschichte eines jungen Mannes, der am Ende eine Frau ist. Knapp 100 Jahre nach dem Erscheinen des Romans, der heute als queerer Schlüsseltext gilt, schreibt Philosoph und trans Aktivist Paul B. Preciado einen filmischen Brief an Woolf und ruft ihr zu: Deine Figur ist wahr geworden, die Welt ist heute voller Orlandos! In seinem Film zeichnet er seine eigene Verwandlung nach und lässt 25 andere trans und nicht-binäre Menschen im Alter zwischen 8 und 70 Jahren zu Wort kommen. Sie alle schlüpfen in die Rolle Orlandos.

„Woolfs fiktionale Figur hat es mir erlaubt, mir mein eigenes Leben vorzustellen, Veränderung zu begehren und zum Ausdruck zu bringen“, so Preciado. Sein Film ist deswegen auch eine „politische Biografie“, geschrieben entlang der eigenen und der kollektiven Geschichte aller anderen Orlandos – eine Geschichte, die noch immer eine des Kampfs für Anerkennung und Sichtbarkeit innerhalb eines heteronormativen Regimes ist. Transsein versteht Preciado dabei als eine poetische Reise, in der eine neue Sprache erfunden wird, mit der man sich selbst und die Welt bezeichnen kann.

Teddy 2023 „Bester Dokumentarfilm“

Frankreich 2023 · R & Db: Paul B. Preciado · K: Victor Zebo • Mit: Oscar-Roza Miller, Janis Sahraoui, Liz Christin, Elios Levy, Victor Marzouk, Paul B. Preciado u.a. · ab 12 J. · franz.OmU · 98′

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