𝗩𝗼𝗺 𝗦𝗰𝗵𝗶𝗰𝗸𝘀𝗮𝗹 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗛𝗮𝗺𝗮𝘀-𝗚𝗲𝗶𝘀𝗲𝗹 𝘂𝗻𝗱 𝗶𝗵𝗿𝗲𝗿 𝗙𝗮𝗺𝗶𝗹𝗶𝗲 – Liat wird am 7. Oktober 2023 von Mitgliedern der Hamas gewaltsam aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Kurz danach beginnt Brandon Kramer mit ihrer Familie die Ereignisse zu dokumentieren – mit offenem Ausgang. Er ist sehr nah dabei, wenn die Eltern Yehuda und Chaya versuchen, mit ihrer Angst umzugehen – oder im Austausch mit Behörden Einfluss auf das Schicksal ihrer erwachsenen Tochter und ihres Ehemanns zu nehmen. Yehuda fliegt mit Liats Sohn in die USA, um dort als US-Bürger Einfluss auf die Politik zu nehmen. Sein Enkelsohn hingegen belastet die öffentliche Aufmerksamkeit. Während Liats Schwester versucht Yehudas Temperament und Wut abzufangen, gerät dieser immer mehr in die Logiken der politischen Strategien. Polarisierung gibt es auch in dieser Familie: Der Vater sieht trotz seines Schmerzes Israels Rolle im Nahost-Konflikt kritisch, ist Pazifist und lässt sich auch im geopolitischen Epizentrum von Diplomatie und Trauma nicht vom Weg der Aussöhnung abbringen. Beharrlich schwimmt er gegen den Strom, legt sich mit sich selbst und allen an und schimpft auf die israelische Regierung. Ein offener Film zur Stunde. Einsichten kommen nicht von der Politik, sondern von Liats Familie.
»Ein nuancierterer Blick… Brandon Kramer hat einen Film gedreht, der nicht nur das Trauma des Terroranschlags und der Geiselnahme greifbar macht, sondern auch einen komplexen, äußerst nachdenklichen Blick auf die Gewaltspirale im Nahen Osten bietet.«
Felicitas Kleiner, filmdienst
»Kramers Film ist dort erfolgreich, wo andere Dokumentarfilme, die nach dem 7. Oktober entstanden sind, weniger erfolgreich waren – er wandelt auf dem schmalen Grat zwischen sehr komplexen psychologischen und politischen Positionen… Seine menschliche Aussage ist in ihrer Noblesse, aber auch in ihrer Einfachheit fast unverständlich…«
Shani Litman, Haaretz