Dozentinnen und Dozenten des Münsteraner Instituts für Politikwissenschaft führen einen von ihnen ausgesuchten Film in einem etwa halbstündigen Vortrag ein und diskutieren dabei, inwiefern der Beitrag auch aus politikwissenschaftlicher Perspektive interpretiert werden kann. Dabei werden gerade nicht dezidiert „politische“ Filme gezeigt, sondern vielmehr Beiträge kommentiert, in denen das Politische erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Die Reihe richtet sich ausdrücklich auch an Interessierte außerhalb der Universität.
In Jim Jarmuschs “The Dead Don’t Die” erleben die Einwohner*innen des US- amerikanischen Städtchens Centerville eine doppelte Katastrophe. Das „polar fracking“ hat die Erdachse verschoben und Zombies suchen die Stadt heim. Manon Westphal zeigt, dass man den Film als ein Portrait des Unvermögens gegenwärtiger Gesellschaften verstehen kann, die fundamentalen Herausforderungen ihrer Zeit politisch anzugehen. Die Klimakrise und Trump sind dabei die offensichtlichen Bezugspunkte. Der Film regt ferner eine Diskussion des Zusammenhangs von Diagnose, Analyseperspektiven und der Suche nach politischen Antworten an, die auch in der politischen Theorie zentral ist.