Demo: Wir holen uns die Stadt zurück! Gegen Verdrängung & Repression im Bahnhofsviertel und überall.

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Demo: Wir holen uns die Stadt zurück! Gegen Verdrängung & Repression im Bahnhofsviertel und überall.

Als Anfang August die heiße Phase des Kommunalwahlkampfes beginnt, besuchten Innenminister Herbert Reul, OB Markus Lewe, CDU Kreisvorsitzender Hendrik Grau sowie der inzwischen abgesetzte Polizeipräsident Rainer Furth das Bahnhofsviertel. Das hierbei konstant herbeibeschworene Bild war eindeutig: Kriminalität, Drogen, Geruch nach Urin.

Damit wird einmal mehr deutlich, welche Vorstellung die CDU und Teile der Stadtbevölkerung vom Bahnhofsviertel haben: den eines Schandfleckes. Die logische Konsequenz: Es wird gegen Drogenberatungsstellen und deren Klienten gehetzt, rassistisch gegen Bewohner*innen/Besucher*innen des Viertels vorgegangen und nebenbei versucht, das gesamte Gebiet umzubauen. Die Stadtplanung ist von einer zutiefst neoliberalen Politik geprägt. Was wir vorfinden sind fortlaufende Privatisierungen, jährlich steigende Mietpreise und zunehmende öffentliche Überwachung. Damit einher geht die Verdrängung all jene*r an die Stadtränder, die sich nicht in das schicke Stadtbild fügen oder es sich schlichtweg nicht leisten können. Imbisse und Kneipen (wie die queere Bar Black Light) werden aufgekauft und gekündigt, um Platz zu schaffen. Büros, Apartments, überflüssige Einkaufscenter und vor allem Hotels sprießen rund um den Bahnhof aus dem Boden. 

Gleichzeitig läuft eine Polizeikampagne gegen das Bahnhofviertel, das nach dem neuen Polizeigesetz NRW als "gefährlicher Ort“ deklariert wurde. Razzien gegen Wohnungslose und Drogenabhängige im Bahnhofsumfeld, sowie eine Vielzahl von rassistischen Polizeikontrollen gegen alle Menschen, die nicht ins Bild der weißen Mehrheitsgesellschaft passen, sind die Folge.

Uns widert diese Entwicklung zutiefst an. Wir wollen ein Bahnhofsviertel, das frei ist von Verdrängung, Rassismus und Polizeigewalt. Ein Bahnhofviertel, in dem wir solidarisch zusammen leben. Ein Bahnhofsviertel in dem  Platz ist für Viele, für Drogenberatungsstellen, LGBTQ-Bars, und auch ein Autonomes Zentrum. Einer austauschbaren, fertigen Stadt der Reichen und Schönen stellen wir uns entgegen. Wir wollen Debatten führen und gesellschaftliche Auseinandersetzungen eingehen, damit auch andere Perspektiven die Stadt prägen und wir gemeinsam voneinander lernen können.

Darum ruft die Kampagne „aber dalli“ zusammen mit weiteren Gruppen am Freitag, den 11.9. dazu auf, unter dem Titel "Wir holen uns die Stadt zurück!" auf die Straße zu gehen. Der Auftakt der Demonstration wird um 18.00 Uhr auf der Hafenstraße, gegenüber der ehemaligen Zentrale sein. Auf der Demonstration müssen Mund-Nasen-Schutz getragen und die Abstandsregelungen eingehalten werden.

Gegen Verdrängung und Repression im Bahnhofsviertel und Überall!

Wir holen uns die Stadt zurück!

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